Samstag, 29. April 2017

Conni & Co 2 - Das Buch zum Film - Vanessa Walder - Rezension

Conni & Co 2 - Das Buch zum Film
Vanessa Walder
Carlsen Verlag
ISBN 978-3-551-55934-0
249 Seiten

Klappentext:
Conni und ihre Freunde verbringen wie jedes Jahr ihre Sommerferien auf der Kanincheninsel vor den Toren der Stadt. Doch das Naturparadies ist in Gefahr: Der Bürgermeister und ehemalige Schuldirektor Möller will ein Hotel auf der Insel bauen. Und Connis Vater soll der Architekt des neuen "Gigantotels" werden. Als Hund Frodo einen Dinoknochen auf der Insel findet, ist das für Conni & Co die Chance, deren Zerstörung zu verhindern. Conni nimmt den Kampf auf: Rettet die Kanincheninsel!

Hauptperson ist die zwölfjährige Conni. Im Film wird sie von Emma Schweiger dargestellt, was man auch wunderbar anhand der im Mittelteil angesiedelten Filmfotos sehen kann. Conni ist lebenslustig und quirlig und bildet sich stets ihre eigene Meinung, die sie zudem auch Freunden und Erwachsenen gegenüber vertreten kann.

Meine Meinung:

Ein bisschen erinnert mich der Charakter und das Gros der Geschichte an Bibi Blocksberg, nur dass Conni ganz ohne Hexerei und Hexenbesen auskommt.

Die Gestaltung des Buches finde ich erfrischend. Mit den rot-weißen Streifen stimmt es schon fröhlich und auch das Lachen von Emma Schweiger auf dem Buchtitel macht gute Laune. Die Schriftgröße ist sehr angenehm zu Lesen und die Fotos aus dem dazugehörigen Film im Innenteil lassen erahnen, dass man auch im Film ganz auf seine Kosten kommt.

Die Geschichte ist gut erzählt, Ungereimtheiten fielen mir keine auf und der Schreibstil ist flüssig. Die Sätze sind kurz gehalten und verständlich. Von Anfang an hatte ich Spaß daran, die Geschichte zu lesen und die Erlebnisse weiterzuverfolgen.

Das Buch ist hervorragend für Kinder ab 8 bis 14 Jahren geeignet, aber auch junggebliebene Erwachsene haben sicher ihren Spaß beim Lesen - oder Vorlesen.

Sonntag, 23. April 2017

Sebastian Krumbiegel - Courage zeigen

Am 12. April 2017 fand die zwölfte und - vorerst - letzte Station seiner Lesereise in Hannover bei Hugendubel statt. Auf der Leipziger Buchmesse hatte ich bereits einen kurzen Blick auf ihn werfen können, als er auf dem Blauen Sofa saß und Rede und Antwort stand. Sebastian Krumbiegel hat sein Buch Courage zeigen - Warum ein Leben mit Haltung gut tut vorgestellt.

Courage zeigen - das Buch von Sebastian Krumbiegel
© Cornelia Fett
In seinem Buch stellt er zudem heraus, dass er manchmal couragierter sein wollte. Sebastian Krumbiegel sagt auch, "dass er vor allem unterhalten möchte: und in Unterhaltung steckt das Wort Haltung".

Ich bin gespannt auf die Lesung von Sebastian Krumbiegel
© Cornelia Fett
Ich freue mich schon auf das Buch des gebürtigen Leipzigers. Bei meinem nächsten Besuch in Leipzig werde ich mir auch einige der erwähnten "Schauplätze" ansehen. Zu  seinem Buch hat er zusätzlich eine separate CD herausgebracht und während der Vorstellung heute hat er nicht nur erzählt, aus seinem Buch vorgelesen und Fragen beantwortet, sondern er hat auch gesungen. Den Auftakt zu seiner Lesung startete er mit dem Song Ich schrob ein Buch.

Sebastian Krumbiegel mit seinem Auftaktsong zur Lesung "Ich schrob ein Buch"
© Cornelia Fett
Während der Lesung lernten wir noch eine weitere Form von Courage zeigen kennen: Ein Mann aus dem Publikum erhob das Wort und fragte "Wann kommen wir denn zu Courage zeigen?, im Moment geht es ja nur um Sie als Autor!" - Nach einem kurzen höflichen Wortwechsel verließ der Mann den Saal. Mutig fand ich den Mann schon, der trotz offensichtlicher Mindermeinung, seine Meinung kund tat. Und mutig fand ich auch Sebastian Krumbiegel, der seine Lesung trotz des Zwischenfalls genauso weiter fortführte. Der kurze Zwist gab der Stimmung keinen Abbruch und wir - das Publikum - waren erfreut, noch mehr über Sebastian Krumbiegel zu hören. Ein Thema war vor allem auch das traumatische Erlebnis des rechtsradikalen Überfalls auf Sebastian Krumbiegel.

Der Büchertisch bei Hugendubel in Hannover zur Lesung mit Sebastian Krumbiegel

Wie ist Sebastian Krumbiegel dazu gekommen, ein Buch zu schreiben? - Nun, neben seinen Auftritten mit der Band Die Prinzen, tritt Sebastian Krumbiegel auch allein in kleinen Clubs auf und gibt kleine Konzerte. Dabei erzählt er auch Einiges bis Vieles und da haben seine Freunde ihn bestärkt, doch ein Buch darüber zu schreiben.

So hat Sebastian Krumbiegel während seiner Zugfahrten ins Handy geschrieben und das Geschriebene zu Hause ausgedruckt. Zunächst gab er die Zeilen seiner Familie zum Lesen. Seine Eltern haben ihn dann bestärkt, das Geschriebene herauszugeben und auch die Nachfrage bei seinen Kindern ergab dasselbe. So hat er sein Werk ins Lektorat gegeben.

Sebastian Krumbiegel zur Lesung bei Hugendubel in Hannover
© Cornelia Fett
Courage zeigen ist nicht nur der Titel des Buches, das Sebastian Krumbiegel herausgebracht hat, nein, es ist auch der Name eines Festivals, das seit 20 Jahren in Leipzig auf dem Leipziger Markt am 30. April gefeiert wird. Gefeiert wird dort der Einsatz gegen Fremdenhass für Zivilcourage und das Engagement für ein friedliches Zusammenleben verschiedenster Kulturen. Auch Sebastian Krumbiegel wird in diesem Jahr wieder dabei sein, wie jedes Jahr seit dem 30. April 1998.

Courage zeigen ist für Sebastian Krumbiegel sehr wichtig, und davon handelt auch sein Buch.

Sebastian Krumbiegel und Cornelia Fett bei Hugendubel in Hannover
© Cornelia Fett
Oder, wie er so schön während der Lesung sagte: "Ich bin 50 Jahre - zu alt, um jung zu sterben!"

Montag, 17. April 2017

Luca D´Andrea - Der Tod so kalt - Rezension

Der Tod so kalt, ein Thriller, erschienen beim DVA am 6. März 2017 vom Autoren Luca D´Andrea.

Die Geschichte führt uns in die Berge, in das kleine Dorf Siebenhoch und die Bletterbach-Schlucht.

Protagonist der Story ist Salinger, ein Drehbuchautor, der in den Bergen mit seiner Frau Annelise und seiner Tochter Clara erst einmal zur Ruhe kommen möchte. Doch kaum angekommen, faszinieren ihn die Berge und die Bergrettung, die den Stoff einer neuen Dokumentation vorhalten. Ganz ungefährlich ist auch die Bergrettung nicht, wie er am eigenen Leib erfahren soll. Als einziger Überlebender eines Einsatzes, bei dem er die Filmarbeiten übernommen hat, beginnt für ihn erst die wahre Geschichte und mehr als einmal steht er zwischen der Entscheidung, seiner Familie zur Seite zu stehen oder weiter zu ermitteln, in einem Fall, der sich 1985 zugetragen hat: das Bletterbach-Massaker. Seine Ermittlungen werden von dem schweigenden Dorf nicht unterstützt und man macht ihm mehr als deutlich, dass er die Geschichte ruhen lassen soll. Auch das Versprechen seiner Frau gegenüber, erst einmal das posttraumatische Erlebnis seines letzten Einsatzes zu überwinden und ein Jahr Pause zu machen, hält ihn nicht von weiteren Recherchen ab.

Die Geschichte ist sehr wirkungsvoll in der Ich-Form geschrieben und so erfahren wir alles über den Protagonisten Salinger.

Die Erzählweise ist sehr strukturiert und man kann der Geschichte und den Personen gut folgen. Die Gesamthandlung ist in sich schlüssig und die Handlungen der Charaktere nachvollziehbar dargestellt.

Gerade, wenn man meint, jetzt wird es gerade ruhiger, wird der Spannungsbogen gehalten, so dass die Geschichte nie an Tempo verliert. Daher ist das Buch dem Genre Thriller richtig zugeteilt.

Das Buch lässt sich gut lesen und ist sprachlich schnörkellos gehalten, so dass man die Geschichte gut verfolgen kann.

Ich war noch nie ein Fan der Berge und trotzdem lässt mich das Buch Der Tod so kalt nicht kalt. Ich mag das temporeiche Vorgehen, die Erzählweise des Buches, den Protagonisten Salinger und auch seine Handlungen in der Geschichte, die ich sehr gut nachvollziehen kann. Auch die anderen Charaktere bleiben in dem Buch nicht leer, sondern haben mit ihren Details einen hohen Wiedererkennungswert, was ich persönlich sehr zu schätzen weiß. Die Umgebung, in der die Geschichte spielt, ist eindrucksvoll beschrieben, so dass ich Lust bekommen habe, mir die Bletterbach-Schlucht selbst einmal anzusehen.

Fazit:
Ob Berg-Fan oder nicht, wer temporeich erzählte Geschichten mit vielen Facetten mag, ist mit diesem Buch gut bedient.

Freitag, 14. April 2017

Luca D´Andrea - Der Tod so kalt

Luca D´Andrea ist das gelungen, wovon mancher Autor kaum zu träumen wagt: sein erstes Buch, ein Thriller, gelang - einer Lawine gleich, wie ein Schneeball im Schnee auf dem Weg von der Kuppe eines Berges ins Tal - erst in die Top-Ten der italienischen Bestsellerliste und damit auch in andere Länder.

Gisa Zach, Luca D´Andrea und Ulrike Sárkány bei Leuenhagen & Paris in Hannover
© Cornelia Fett

Sein Buch Der Tod so kalt wurde auf der Londoner Buchmesse 2016 angepriesen und erschien im gleichen Jahr im Juni in Italien. Die Übersetzungsrechte wurden mittlerweile in 35 Länder verkauft. Auch die Filmrechte an dem Buch sind bereits an eine internationale Firma vergeben.

Luca D´Andrea - ein Sohn von Migranten, wie er es selbst formuliert - wurde 1979 am oberen Lauf der Etsch geboren. Seine Eltern sind vermutlich 1978 von Süditalien nach Bozen gezogen. Der Hunger trieb sie fort.

Luca D´Andrea
© Cornelia Fett

Obwohl in Südtirol etwa 70 % der Bevölkerung deutsch sprechen und 30 % italienisch, ist seine Muttersprache italienisch. Luca D´Andreas Vater war beim Militär, so dass er eher eine Hippie-Erziehung genoss. Bozen ist für den Autoren die schönste Stadt der Welt!

In Bozen war Luca D´Andrea 10 Jahre lang als Lehrer tätig, seit dem Erfolg seines ersten Thrillers, betätigt er sich nun hauptberuflich als Autor.

Luca D´Andrea, Ulrike Sárkány, Herr Eberitzsch
© Cornelia Fett
Neben seiner Tätigkeit als Lehrer war Luca D´Andrea als Dokumentarfilmer unter anderem mit der Bergrettung Dolomiten unterwegs. Sein jüngstes Projekt Mountain Heroes hat ihn dermaßen gefesselt, dass er weiter recherchierte und ihm dabei die Idee zu diesem Buch Der Tod so kalt kam. Er sah dieses kleine Mädchen, so klein und doch Beschützerin und wollte diese Geschichte erzählen.

Während es den kleinen Ort Siebenhoch nur in der Geschichte des Autoren gibt, existiert die Bletterbach-Schlucht tatsächlich. Der Mord,  um den es in dem Thriller geht, gab es glücklicherweise in der Realität nicht. - Und während ich das schreibe, denke ich "zumindest spricht niemand darüber", denn soviel weiß ich nachdem ich den Autoren getroffen habe: In seiner Heimat sagt man "Was auf dem Gipfel passiert, bleibt auf dem Gipfel!".

Luca D´Andrea und Cornelia Fett
© Cornelia Fett
Daher war es für den Autoren wichtig, eine Figur in Der Tod so kalt von außerhalb zu haben. Jemand, der neugierig ist, sich für alles interessiert und unvoreingenommen ist. Und somit erwachte Salinger, ein Amerikaner, zum Leben - zumindest zwischen den Buchdeckeln von Der Tod so kalt.

Klappentext:
Südtirol, 1985. Tagelang wütet ein gewaltiges Gewitter über der Bletterbach-Schlucht. Drei junge Einheimische aus dem nahegelegenen Siebenhoch kehren von einer Wanderung nicht zurück - schließlich findet ein Suchtrupp ihre Leichen, aufs Brutalste entstellt. Den Täter vermutet man im Bekanntenkreis, doch das Dorf hüllt sich in eisiges Schweigen. Dreißig Jahre später beginnt ein Fremder unangenehme Fragen zu stellen. Jeder warnt ihn vor den Konsequenzen, allen voran sein Schwiegervater, der die Toten damals gefunden hat. Doch Jeremiah Salinger, der seiner Frau in ihr Heimatdorf gefolgt ist, lässt nicht locker - und wird schon bald seine Neugier bereuen. Ein Fluch scheint alle zu verfolgen, die sich mit den Morden beschäftigen. Ist dort unten am Bletterbach etwas Furchtbares wieder erwacht? Etwas, so uralt wie die Erde selbst ...

Luca D´Andrea habe ich anlässlich seiner Buchvorstellung bei Leuenhagen & Paris in Hannover treffen dürfen. Die Moderation an diesem Abend übernahm Ulrike Sárkány vom NDR und hat die mit viel Charme erzählten Details des Autors für uns übersetzt. Den deutschen Part hat an diesem Abend Gisa Zach gelesen. Auch ohne ihre Stimme zu verstellen, da es in dem Thriller ja um einen männlichen Part geht, hat sie überzeugend vorgetragen. Gern hätte ich mehr von ihr gehört!

Gisa Zach
© Cornelia Fett
So habe ich gleich angefangen das Buch zu lesen und kann es kaum aus der Hand legen.
Eine Theorie habe ich bereits und bin gespannt, ob diese zutrifft oder ich am Ende doch noch überrascht werde.

Cornelia Fett und Gisa Zach
© Cornelia Fett

Im Oktober 2017 wird Luca D´Andreas nächster Roman erscheinen. Ich bin gespannt.

Wir freuen uns schon sehr auf das nächste Buch von Luca D´Andrea
© Cornelia Fett





Samstag, 1. April 2017

Markus Heitz - Des Teufels Gebetbuch

Markus Heitz, 46 Jahre alt, Schuhgröße 46 und nahezu 46 Bücher, stellt zwei Tage vor dem großen Finale in Baden-Baden sein neuestes Werk Des Teufels Gebetbuch bei Hugendubel in Hannover vor.

Ausgewählte Bücher von Markus Heitz  bei Hugendubel in Hannover
Ⓒ Cornelia Fett

Markus Heitz hat bereits im Alter von 14 Jahren Kurzgeschichten geschrieben, aufgrund seines Ideenreichtums wurden diese immer länger. Da er auf "nachwachsende Rohstoffe" setzen wollte, hatte er erstmal Philosophie und Geschichte studiert und wollte Lehrer werden. Da er aber später kein schlechter Lehrer werden wollte und deshalb Bedenken hatte, wurde er als Journalist und später als Autor tätig.

Geholfen hat ihm sicherlich dabei, dass er gerne mit Freunden Rollenspiele spielte und so schon früh eigens gestaltete Welten erschaffte.

Markus Heitz bei der Vorstellung seines Buches Des Teufels Gebetbuch
Ⓒ Cornelia Fett

Für Des Teufels Gebetbuch kam ihm die Idee, als er mal wieder MauMau gespielt und verloren hatte; wo kamen eigentlich die Karten her? Wie gelangten sie nach Europa?
Gewissheit hat er bei seinen Recherchen nicht erlangen können, nur soviel: 1367 wurde das Kartenspiel erstmals in einem Verbot erwähnt. Da das Verbot nicht zog, wurden Kartenspiele versteuert. Ein unversteuertes Blatt wurde für den Besitzer mit hohen Strafen belegt. Das Pik As trägt den Steuerstempel zum Nachweis, dass das Kartenspiel versteuert wurde.

Für Des Teufels Gebetbuch hat Markus Heitz ein eigenes Kartenspiel designen lassen und einen Song geschrieben: Cards. Im Videoclip zum dem Song Cards sehen wir die Sängerin Nina de Lianin neben dem Komponisten des Stücks Marcus Gorstein und der deutschen Stimme von 007 James Bond Daniel Craig - Dietmar Wunder.

Dietmar Wunder ist es auch, der an diesem heutigen Tage im Casino in Baden-Baden das Endspiel Supérieur moderieren wird.

Die Auslosung der Teilnehmer am Kartenspiel Supérieur
Ⓒ Cornelia Fett

Die Teilnahme zum Finale wurde in mehreren Etappen ausgelost. Ein letzter Teilnehmer wurde in Hannover bei Hugendubel ausgewählt. Dabei wurden Namenszettel von 10 Personen, die allesamt über 21 Jahre alt sein mussten, aus einem Glastrichter gezogen. Diese konnten sich dann in einem Supérieur Kartenspiel den 1. Platz für die Teilnahme in Baden-Baden erspielen. Der Gewinner ist heute in Baden-Baden und spielt um den Pot.

Markus Heitz und Cornelia Fett bei Hugendubel in Hannover
Ⓒ Cornelia Fett