Sonntag, 25. Februar 2018

Sturm - Uwe Laub - Rezension

Titel: Sturm
Autor: Uwe Laub
Thriller
erschienen bei: Heyne Verlag
Erscheinungsdatum: 12. Februar 2018
Seiten: 391
ISBN 978-3-453-41980-3


Klappentext:


"Wer das Wetter beherrscht, hat die Macht!
Weltweit häufen sich scheinbar unerklärliche Wetterphänomene. Australien: Extreme Wasserverdampfung bringt Ökosysteme zum Einsturz. Sibirien: Nach einem signifikanten Temperaturanstieg taut der Permafrostboden. Gebäude sacken zusammen, Straßen und Städte werden zerstört. Deutschland: Das Olympiastadion in Berlin wird von einem Tornado verwüstet, in weiten Teilen Hannovers wüten Hagelstürme. Zahllose Tote und Verletzte werden geborgen, die Nation ist im Schockzustand. Es beginnt der Kampf gegen einen Feind, der uns alle umgibt ..."

Personen


Die Hauptakteure in diesem rasanten Wirtschaftsthriller sind Laura und Daniel.

Laura Wagner ist als Assistentin in der Andra AG - einem weltweit führenden Unternehmen im Bereich der Hochfrequenztechnik - beschäftigt und hat einen elfjährigen Sohn namens Robin, den sie allein umsorgt.

Daniel Bender hat Meteorologie studiert und betreibt, nach seinem Rausschmiss bei SAT 1, seinen eigenen Jet-Stream-Weather-Channel auf YouTube.

Beide treffen anlässlich eines unerwarteten starken Schneesturms in Hannover aufeinander. Doch dieser Sturm ist nicht der einzige, den es zu bewältigen gilt.

Zum Buch


Hintergrund dieses Wirtschaftsthrillers ist die Möglichkeit, das Wetter zu eigennützigen Zwecken zu verändern und zum eigenen Vorteil zu gebrauchen. Dass diese Entscheidung global nicht gut sein kann, erfordert mehr als nur gesunden Menschenverstand. Es fordert die Einsicht, dass solch ein Eingriff weltweit zu Veränderungen und letztendlich Schäden führen wird.

Der Autor Uwe Laub hat mehrere Jahre Recherchearbeit in dieses Werk gesteckt. Mit diesem Hintergrundwissen gelingt es ihm, den Leser auf eine Reise zwischen Fiktion und Wirklichkeit mitzunehmen, die nie künstlich wirkt. Auch in dem Buch wird wieder einmal deutlich, dass man nie sicher sein kann, wirklich alle Informationen zu erhalten. Lediglich die äußerst notwendigen Kenntnisse erlangen wir. Alles andere ist nur durch Eigeninitiative und die richtigen Verbindungen zu erfahren.

Das Buch ist in kurze Kapitel unterteilt, die es dem Autor erlauben, recht zügig von Begebenheit zu Begebenheit zu wechseln. In diesen Kapiteln lernt der Leser die Charaktere und deren Funktion kennen.

Im ersten Teil des Buches geht es um die weltweit plötzlich auftauchenden verschiedenartigen Wetterphänomene. Der Klappentext weist bereits darauf hin.

Die nächsten Abschnitte befassen sich mit der Technologie der Wetterbeeinflussung, lassen die Charaktere zusammenkommen und schlussendlich wird der Leser ins Finale geführt.

Dabei ist die Gesamthandlung stets glaubwürdig und mittels einfließender Fachbegriffe und tatsächlich existierender Institutionen greifbar. Die Personen sind authentisch und ihr Handeln nachvollziehbar. Der Schreibstil ist flüssig, die Geschichte verständlich. Der Autor versteht es, die Umgebung wie die Charaktere bildhaft zum Leben zu erwecken.

Meine Meinung


Sturm zu lesen, hat mir von Anfang an Freude bereitet. Die Geschichte ist so flüssig erzählt und enthält so viele interessante Begebenheiten, dass ich der Gefahr ausgesetzt war, das Buch an einem Stück zu lesen. Ich musste mich regelrecht zurückhalten, um dem Inhalt des Buches die Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, die es meiner Meinung nach verdient.
Die Charaktere haben ihre charmanten bis uncharmanten Eigenheiten und ich begleite sie dementsprechend gerne durch die Geschichte. Besonders die beiden Protagonisten haben es mir angetan.

Wer Lust auf einen Wissenschafts-Thriller hat und neugierig ist, was alles mit Wettermanipulation möglich sein könnte, wird an dem Buch Sturm seine wahre Freude haben.




Sonntag, 11. Februar 2018

Die kleine Hexe - Hörspiel - Rezension

Titel: Die kleine Hexe
Original-Hörspiel zum Film
Autor: Otfried Preußler
Laufzeit: 1 h 40 Minuten auf 2 CDs
erschienen bei DAV Der Audio Verlag
ISBN 978-3-7424-0063-5



Der Weltbesteller Die kleine Hexe von Otfried Preußler wurde mit Karoline Herfurth in der Hauptrolle verfilmt. Momentan läuft der gleichnamige Film in den deutschen Kinos und Der Audio Verlag hat das Original Filmhörspiel herausgebracht. Auf 2 CDs mit rund 100 Minuten Laufzeit hören wir, wie die kleine Hexe - getragen durch ihren Wunsch, mit den anderen Hexen auf dem Blocksberg zu tanzen - nunmehr versucht, eine gute Hexe zu sein. Ein Jahr lang hat sie Zeit sich zu beweisen und muss obendrein noch alle Zaubersprüche aus dem Hexenbuch lernen.

Die Inlays der CD-Hülle sind - ebenso wie die beiden CDs - mit Bildern aus dem Film versehen. Die CDs haben jeweils eine Laufzeitlänge von 50 Minuten und laufen unterteilt mit 15 bzw. 16 Tracks.


Die Erzählstimme der Zwischentexte wird von Marion Martienzen gesprochen. Auffallend hierbei ist, dass die Erzählstimme ebenso lebhaft gesprochen wird, wie die Charaktere auf dem Hörspiel zu hören sind. So bleibt auch bei spannungsgeladenen Momenten im Hörspiel die Stimmung während der Erzählmomente erhalten. Untermalt wird das Hörspiel von Musik und passenden Geräuschen wie beispielsweise Gelächter und Vogelgezwitscher.

Die Stimmen im Hörspiel sind gleich den Stimmen und Darstellern aus dem Film. Karoline Herfurth ist die kleine Hexe, der Rabe Abraxas wird von Axel Prahl gesprochen und die Hexe Rumpumpel wird von Suzanne von Borsody gesprochen und gespielt.

Das Hörspiel ist so gut gestaltet, dass ich die Szenen bildhaft vor Augen habe. Es ist, als müsste ich mich mit erschrecken, wenn plötzlich Rumpumpel neben der kleinen Hexe auftaucht oder als würde ich mit Vroni und Thomas durch den Wald streifen.

Das Filmhörspiel ist für alle geeignet, die die Geschichte der kleinen Hexe statt zu sehen oder zu lesen als Hörgenuss erleben möchten. Dabei ist es nicht notwendig, vorher das Buch gelesen oder den Film gesehen zu haben.

Gleichwohl werde ich mir nächste Woche den Film im Kino ansehen.

Samstag, 10. Februar 2018

Klavierstunde - Joan Weng - Rezension

Titel: Klavierstunde
Autor: Joan Weng
Verlag: Digital Publishers GmbH
ISBN 978-3-96087-316-7
30 Seiten
Erstausgabe: Februar 2018


Klappentext:


"Ich bin des Mordes schuldig, und noch heute, nach all den Jahren, stehe ich manchmal starr im Angesicht meiner Sünde, frage mich nur eines: Warum? Wieso? Wie konnte es soweit kommen?"

Zum Buch


Bei Joan Wengs neuestem Werk handelt es sich um eine Kurzgeschichte, einem sogenannten Booksnack. Die Autorin entführt uns in die Klavierstunde in die Zeit der 50er Jahre und beschreibt darin das Schuldempfinden. Wieviel Schuld trägt ein einzelner? Welche Last bürdet man sich selbst auf? Eigens angetane Schuld verjährt nie. Dieser Makel bleibt für immer!

Die Charaktere in diesem Booksnack werden eindrucksvoll und bildhaft beschrieben. Trotzdem es viele Charaktere für solch eine Kurzgeschichte gibt, können sie leicht zugeordnet werden.

Die Protagonistin ist ein 10 Jahre altes Mädchen namens Trudi. Sie nimmt neben Ballettunterricht auch Klavierstunden. Trudi versucht mit der unbeliebten Lotte, der Tochter des Warenhausbesitzer Zeidler, befreundet zu sein. Und Trudi verliebt sich in den kriegsversehrten Konzertpianisten, Ihren  Klavierlehrer, Herrn Büchle. Trudi lebt für ihre Klavierstunden.

Die Gesamthandlung und der sprachliche Ausdruck passen zu der Zeit der 50er Jahre. Auch die Handlungen der Charaktere sind nachvollziehbar und die Personen authentisch. Joan Weng  versteht es auf diesen wenigen Seiten eine nachvollziehbare Handlung und eine Spannung aufzubauen, die bis zum Schluss alle denkbaren Möglichkeiten zulässt.

Dieses Werk ist für alle geeignet, die sich gerne auch mal nur kurz unterhalten fühlen wollen und sich trotzdem im Nachhinein gerne mit der Geschichte und deren Impulse gedanklich auseinandersetzen möchten.

Die Geschichte Klavierstunde von Joan Weng hat mich mehr als gut unterhalten. Noch immer denke ich an Trudi und natürlich auch an Lotte.


Zur Autorin


Joan Weng promoviert derzeit in Germanistik. Sie ist Mitglied der GEDOK und Leiterin des Blogs der 42er Autoren, zu finden unter www.zweiundvierziger.de. Im Aufbau Verlag sind von ihr bereits die beiden Krimis Feine Leute und Noble Gesellschaft erschienen ebenso wie der Liebesroman Das Café unter den Linden.


Sonntag, 4. Februar 2018

Rebekka Gohla - Beziehungsstatus: Ich mag Kekse - Rezension

Titel: Beziehungsstatus: Ich mag Kekse
Keine Anleitung zum Singlesein
Verlag: Brunnen
Autor: Rebekka Gohla
Erscheinungsdatum: 5. Januar 2018
Seiten: 158
ISBN: 978-3-7655-4329-6


Klappentext:


"Bist Du sehr unglücklich?", fragt mich die ältere Dame aus meiner Gemeinde und sieht mich dabei teilnahmsvoll an. Ich stutze irritiert, weil ich nicht weiß, welche Tragödie mir entgangen ist. Aber als sie dann treuherzig erklärt: "Ich bete für dich, dass du bald einen Mann findest!", da ahne ich, was in meinem Leben offenbar gehörig schief läuft: Ich bin Single.

Genau. Ich bin Single - und trotzdem verfalle ich nicht (immer) in Weltuntergangsstimmung. Wie man das schaffen kann? Keine Ahnung! Aber ich erzähl einfach mal, wie das bei mir so läuft: mit Selbstgesprächen, erträumten Au-pairs für Singles, wichtigen Freundschaften, Dates & anderen Katastrophen - und was Jesus mit alldem zu tun hat!

Personen:


Die Hauptperson, um die es in dem Buch geht, ist die Autorin selbst: Rebekka. Dabei handelt es sich nicht um eine Biografie, sondern um die Stellung in der Gesellschaft als Single. Rebekka schildert recht lebhaft wahre Erlebnisse und Begebenheiten, die amüsant zu lesen sind. 

Inhalt: 


In dem Buch Ich mag Kekse von Rebekka Gohla geht es darum, dass ein Mensch ein vollwertiger Mensch ist, auch wenn er nicht in einer Beziehung steckt. Rebekka Gohla zeigt auf, dass die Gesellschaft - und auch die christliche Gemeinde nimmt sich da nicht aus - noch immer das Bild hat, dass man einen Partner findet, möglichst schnell heiratet und Kinder bekommt. Erst dann gehört man makellos in die Gesellschaft. 

"Wenn sie das Gefühl erhalten, das Ziel (nämlich Ehe und Familie) noch nicht erreicht zu haben, hängen damit auch immer Scham und Unsicherheit zusammen - was falsch ist, weil der Lebensstil als Einzelstück nichts Falsches ist." - Seite 129

Rebekka Gohla erzählt in Ich mag Kekse über ihr Dasein als Single, über ihr Zusammentreffen mit Paaren, über die Hürden, die ein Single im gesellschaftlichen Leben nehmen muss, über Partnersuche und erste Dates und darüber, wie es sich mit dem christlichen Gedanken und ihrem Singledasein verhält.
Dabei kommt bei der Lektüre der Humor nicht zu kurz. 

Meine Meinung:


Rebekka Gohla hat eine wundervolle Art über ihr Dasein als Single zu erzählen. Die Erlebnisse sind so bildhaft dargestellt, dass ich beim Lesen das Gefühl habe, wirklich dabei zu sein. 
Rebekka Gohla schafft es mit Humor das Singledasein zu beleuchten und lässt dabei auch nicht die verschiedenen Pärchentypen aus. 

"Aber: Ich habe gelernt, nicht für andere zu antworten. Das können die selbst. Paar Nummer 3.1 hingegen verlernt das nach der Hochzeit." - Seite 50

Fazit:


Das Buch ist für Singles als auch für Nicht-Singles geeignet.
Ich mag Kekse ist eine humorvolle, unterhaltsame und hintergründige Nicht-Anleitung und erzählt auf bildhafte und lebhafte Art und Weise, was einem als Single so alles widerfahren kann. 
Das Buch zu lesen, war ein Genuss.