Samstag, 27. Juni 2020

Provenzalischer Stolz - Sophie Bonnet


Provenzalischer Stolz
Ein Fall für Pierre Durand
Kriminalroman
Blanvalet Verlag
Autorin: Sophie Bonnet
ISBN 978-3-7645-0721-3
364 Seiten





Provenzalischer Stolz ist der siebte Fall für Pierre Durand und spielt im Rhônetal, in der Camargue.

Diesen siebten Band kann man problemlos unabhängig von den Vorgängerromanen lesen. Die Entwicklung der Charaktere und der Rückblick auf die Dorfbewohner von Sainte-Valérie erlebt man hautnah, wenn man von Anfang an dabei ist. Und dabei entdecke ich als Leser auch, wie vielfältig die Provence ist.



Mit diesem siebten Fall für Pierre Durand entführt mich die Autorin Sophie Bonnet in die Camargue und ich erfahre einiges über die Hintergründe im Rhônetal. Über die Geschichte des Landes, über die Geschichte des Glaubens, über die Tierwelt - insbesondere der Wasservögel im Étang de Vaccarès - einem Teil des Naturschutzgebietes.

Es sind in sich schon sehr spannende Themen, die Sophie Bonnet mit in diese Geschichte eingewoben hat. Dazu kommt der spannende Kriminalfall, mit dem Pierre Durand konfrontiert wird. Und das ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, in dem Pierre mit sich und seiner beruflichen Zukunft hadert und erst einmal Abstand gewinnen möchte. Ein ungebetener Gast auf dem Hausboot, das er für seine Mußestunden auserkoren hat, macht die Sache nicht einfacher. Es stellt sich heraus, dass dieser ungebetene Gast Zeuge eines Mordes gewesen war - nur leider mit einigen Gedächtnislücken.
Auch privat scheint Pierre sich gerade von seiner Lebensgefährtin Charlotte eher zu entfernen, als mit ihr weitere Zukunftspläne zu schmieden. Noch dazu ist ein Kettenbrief im Umlauf. Die Dorfbewohner sind sehr abergläubisch, daher verbreitet sich dieser Brief in Windeseile. Die wenigsten reagieren mit Gelassenheit darauf.

"Dabei war dieser Nostradamus ein Hochstapler und Schaumschläger sondergleichen. Ich wette, er lacht sich krumm und schief, weil er sich mit seinen Prophezeiungen den größten Witz des Jahrtausends ausgedacht hat." - Seite 128

Wie ernst muss man die in den Kettenbriefen enthaltenen Prophezeiungen nehmen? Nach dem ersten Mord stellt sich die Frage nach dem "wie ernst" nicht mehr, sondern nur: wer ist der nächste arme Sünder und wie kann man den Mord verhindern?

Da ist es kein Wunder, dass Pierre - auch wenn er als ehemaliger Dorfpolizist gerade vom Dienst suspendiert ist - sich die Frage stellt, ob er nicht zu nahe am Geschehen ist.

"Nähe macht blind, so lautete eine der ersten Lektionen auf der Polizeihochschule. Je näher man dem Bösen kam, desto weniger nahm man es wahr." - Seite 150

In den Ermittlungspausen der Kriminalgeschichte entführt Sophie Bonnet mich mit kulinarischen Köstlichkeiten und Landschaftsbeschreibungen. Beinahe kann ich die Hitze spüren an diesen heißen Tagen in der Camargue und angesichts der Köstlichkeiten läuft mir das Wasser im Munde zusammen. Als besonderes Highlight sind in den kulinarischen Krimis auch immer die Rezepte am Ende des Romans abgedruckt. Eine kurze Beschreibung über die Herkunft des Gerichts und anschließend folgen Zutatenliste und Zubereitungshinweise.

Wer möchte, kann sich also durchaus über die Kriminalgeschichte hinaus mit dem Buch befassen. Sei es, um die tollen Rezepte auszuprobieren oder um die im Buch beschriebene Gegend besser kennenzulernen.

"Ich sage Ihnen, was gottgewollt ist: dass die Natur sich dieser schrecklichen, kopulierenden gierigen Kreatur entledigt, die sich Mensch nennt und glaubt, Gottes größtes Wunderwerk zu beherrschen." - Seite 203

Ich hatte viel Vergnügen und Spannung pur beim Lesen von Provenzalischer Stolz. Die Informationen zur Religion und den unterschiedlichen Glaubensansichten, der wundervollen und dem natürlichen Lauf unterlegenen Region im Rhônetal, die vielschichtigen, spannenden Charaktere und der ausgeklügelte Kriminalfall sorgten für ein ausgewogenes Leseerlebnis. Nur ungern lasse ich Pierre Durand vorläufig ziehen und freue mich bereits heute auf den Folgeband. Der flüssige Schreibstil und die bildhaften Beschreibungen tun ihr übriges, dass ich mich rundherum wohl fühle beim Verfolgen der umfassend recherchierten Geschehnisse in der Geschichte.


Fazit


Wer die Provence und seine Köstlichkeiten mag und gern spannend und informativ unterhalten wird, ist mit Provenzalischer Stolz sehr gut beraten.



Sonntag, 14. Juni 2020

Riviera - Der Traum vom Meer - Julia Kröhn


Riviera - Der Traum vom Meer
Teil 1 der Riviera-Dilogie
Historischer Roman
Blanvalet - Verlagsgruppe Random House GmbH
Autorin: Julia Kröhn
ISBN 978-3-7341-0808-2
462 Seiten



Riviera - Der Traum vom Meer spielt in den Jahren von 1922 bis 1936. Arthur Sommer lebt als Inhaber des Reisebureaus Sommer mit seiner Tochter Salome in Frankfurt. Als seine ihn bis dahin unterstützende Mutter Tilda stirbt, gibt Paola dem alleinstehenden Vater Halt und animiert ihn dazu, Reisen nach Italien auch im Sommer anzubieten. Da Arthur Sommer auf sich allein gestellt nicht weiter weiß, zieht er das Angebot einer Kennenlernreise in Betracht und Arthur, Paola und Salome reisen nach San Remo an die italienische Riviera.



Doch die politischen Umstände machen auch vor so malerischen Orten keinen Halt und die Zukunft des Reisebureaus und die im Ausland geschlossenen Freundschaften stehen schon kurz darauf auf Messers Schneide.

Salome ist acht Jahre alt als ich sie auf den ersten Seiten kennenlerne. Sie wächst bei ihrem Vater und ihrer Großmutter auf. In dem kleinen zur Wohnung gehörenden Mansardenzimmer lebt Paola, da die Familie das Zimmer untervermieten muss. Paola tröstet Salome mit einem Traum vom Meer und einer Reise nach Italien steht aufgrund der Geschäftsidee, nun auch Reisen im Sommer nach Italien anzubieten, bald nichts mehr im Wege. Paola war schließlich der lebende Beweis dafür, dass ein Mensch auch einen Sommer im heißen Italien überstehen kann - trotz Badens im Meer. Das Gerücht über die gesundheitsschädigende Wirkung von Sommern in südlichen Ländern war und blieb lange Zeit weit verbreitet.

Ich begleite Salome durch Kindertage und ihre Jugend und lerne mit ihr die Riviera kennen. Malerisch beschriebene Orte und spezifische Pflanzen sorgen dafür, dass ich stets beim Lesen auch ein Bild vor Augen habe. Der flüssige Schreibstil und die eingewobenen politischen Hintergründe der jeweiligen Zeit runden die Geschichte ab. Dabei sind die Charaktere Bestandteil der Geschichte, die mit dem Ort und dem Verlauf der historischen Umstände unweigerlich verbunden sind. Die Charaktere agieren ihrem Lebensumfeld und damit ihren Möglichkeiten entsprechend und authentisch. Selbstauferlegte Zwänge sind dabei ebenso wie Ausbrüche aus dem selbst angelegten Korsett der Charaktere glaubhaft und nachvollziehbar dargestellt. Es sind vielschichtige Charaktere, die nicht immer sympathisch aber durchaus echt wirken.

Neben Salome, die aus Deutschland stammt und einen jüdisch anmutenden Namen trägt rücken zwei weitere Charaktere unaufgefordert in den Fokus. Das ist einmal ihre aus Italien stammende Freundin Ornella Barbera und der aus Frankreich stammende, sehr belesene Félix Aubry.

Ich kann es kaum erwarten, auf den Erkundungstouren der drei jungen Menschen mehr zu erfahren über das Land, die Menschen und die Literatur. Denn neben dem Reisen, das im Mittelpunkt der Geschichte steht, kommt auch die Literatur nicht zur kurz. So führt diese Reise unter anderem auch in das beschauliche Sanary-sur-mer, ein kleines Fischerdorf, das mir - unter anderen Umständen - ein wahrer Wohlfühlort zu sein scheint.

Die Kulisse an der Riviera - italienisch an der Riviera del Fiori und französisch an der Cote d´Azur - ist wunderschön, doch die Geschichte in den Zeiten von 1922 bis 1936 macht den Menschen das Leben nicht leicht. Julia Kröhn gelingt mit diesem historischen Roman ein charmant ausgewogenes Leseerlebnis. Es ist erschreckend, gerade jetzt noch einmal nachzulesen, unter welchen Auflagen eine Reise in den 20er Jahren mitunter erst möglich war. Von allen anderen Auflagen ganz zu schweigen.

Kaum habe ich das Buch zugeschlagen, vermisse ich schon die ruhige, bald lethargische Art von Arthur auf Begebenheiten zu reagieren, frage mich, wie es Ornella geht und wie die Familie Aubry ihr zukünftiges Leben ausrichten wird. Und bei diesen Gedanken bin ich stets auch bei Salome.

Riviera - Der Weg in die Freiheit, Band 2 der Dilogie, erscheint am 15. Juni 2020. Der erste Band dieses bewegenden Zweiteilers scheint mir die Grundlage zu einem überragenden zweiten Teil zu sein. - Stellt es die Hauptakteure einmal mehr vor große neue Herausforderungen. Ich bin sehr gespannt, was den Charakteren im Verlauf der Geschichte der drei Länder noch alles bevorsteht.

Fazit


Als lese- und reisefreudiger Mensch, der auch an der Geschichte interessiert ist, kann ich dieses Buch allen empfehlen, die ebenso reise- und lesebegeistert sind. Ein historischer Roman, der - gerade jetzt, in Zeiten neuer Auflagen und Reisebeschränkungen - bis in die Gegenwart führt.



Sonntag, 7. Juni 2020

Enna Andersen und das verschwundene Mädchen - Anna Johannsen


Enna Andersen
- und das verschwundene Mädchen
Kriminalroman
Edition M Verlag
Autorin: Anna Johannsen
ISBN 978-2496701531
362 Seiten



Nach einer Auszeit kehrt Enna Andersen in den Polizeidienst zurück. Nachdem ihr Mann bei einem Unfall ums Leben gekommen war, blieb sie ein Jahr zu Hause, in dem sie sich um sich selbst und ihren Sohn Elias kümmern konnte. In dem Rückkehrgespräch der Hauptkommissarin mit ihrem Vorgesetzten erfahre ich gemeinsam mit ihr, wie ihre berufliche Laufbahn aussehen wird: es fühlt sich an, wie ein berufliches Abstellgleis.




Enna Andersen soll sich um alte ungelöste Fälle kümmern. Zwar hat sie die Leitung des jungen Teams inne, doch glücklich ist sie mit dieser Entscheidung nicht.

Zwei Kollegen sollen sie bei ihrer Arbeit unterstützen und Enna ist gespannt, welche Kollegen sie erhalten wird. Einen Vorteil hat der Arbeitsplatzwechsel: ihre neuen Büroräume sind nahe des Kindergartens, in dem Elias untergebracht ist. Obwohl Enna nie um eine Sonderstellung gebeten hätte.

Jan Paulsen, ehemals Oberkommissar, wird das Team um Enna verstärken. Jan ist schon lange bei der Polizei und verfügt dementsprechend über viele Kontakte. Dass er mit diesem Rückhalt auch verbal mal über die Stränge schlägt, lässt vor allem Pia Sims so manches mal das Blut in Wallung geraten. Zudem ist er mit seiner Degradierung auch nicht gerade glücklich.

Pia Sims kommt frisch von der Schulbank. Sie ist die Dritte im Bunde des neuen Teams. Es ist nicht so, dass sie den Abschluss nur mit Ach und Krach geschafft hätte, ganz im Gegenteil: sie war Jahrgangsbeste. Pia Sims lässt sich von der neuen Stelle im Team um die "Cold Cases" jedenfalls nicht herunterziehen und begegnet ihrer neuen Tätigkeit durchweg positiv und engagiert.

Mit einer recht ungewöhnlichen Art entscheidet sich das Team für seinen ersten Fall: Aus einer Liste von 57 Fällen hat Enna Lose mit den entsprechenden Fallnummern in eine Pappschachtel getan.

"Wer möchte ziehen?" - Seite 17 -

Und somit fällt die Wahl auf einen Fall, der 10 Jahre zurückliegt. Ein neunjähriges Mädchen war während einer Klassenfahrt verschwunden und ist bis heute nicht wieder aufgetaucht. Wie kann ein kleines Mädchen aus einem Landschulheim auf der Insel Wangerooge über Nacht spurlos verschwinden? Die SoKo Marie Hansen kam zu keinem Ergebnis.

Mit den Worten

"Wir können jetzt Dienst nach Vorschrift machen und nach und nach die Akten durcharbeiten, die da auf dem Flur gestapelt liegen. ... Oder wir nutzen die Zeit und tun, was jeder von uns am besten kann." - Seite 16

motiviert Enna sich und ihr Team.


Die Geschichte braucht keine Zeit um in Schwung zu kommen. Schon früh wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Entweder lernte ich die Protagonistin und die anderen Charaktere besser kennen oder aber die Ermittlungen gingen voran. Das ging so einvernehmlich Hand in Hand, dass es keine Pausen oder gar Brüche gab. Selbst Ortswechsel wurden zwar angekündigt, aber es schmerzte nicht, da die Ankündigung am Ende des Kapitels erfolgte und im nächsten war ich schon wieder mitten im Geschehen. Ein paar Auflockerungen zwischendurch sorgten dafür, dass ich wieder zu Atem kam.

Anna Johannsen sorgt mit ihrem flüssigen und bildhaften Schreibstil dafür, dass ich ihre Charaktere als real empfinde. Sie haben ihre Ecken und Kanten und bleiben sich dabei stets treu. Niemand verstellt sich und will Everybody´s Darling sein, ganz im Gegenteil. Die Anpassung und ein auch ein mal zurücktreten will in diesem jungen Team gelernt sein und die drei müssen sich so manches Mal zusammenraufen.

Die ermittelten Ansatzpunkte lassen mir dabei genauso viel Spielraum zum Mitermitteln, wie die drei selbst es besitzen. Mit Freude und großem Interesse verfolge ich das Geschehen und bin immer wieder gespannt, welche Hintergründe ich auch zu den einzelnen Charakteren erfahre. Das Umfeld der einzelnen Charaktere im familiären, freundschaftlichen und kollegialen Bereich kommt zum Tragen und ich genieße es, daran teilhaben zu können.

Dabei liegen die einzelnen Charaktere aber nicht wie ein offenes Buch vor mir: jeder scheint sein eigenes kleines Geheimnis zu haben und ist wohl darauf bedacht, dass es auch geheim bleibt.

Die Ermittlungen sind vielfältig und gehen in alle Richtungen. Somit steht auch immer wieder ein anderer möglicher Täter im Fokus. Wessen Geheimnis birgt die Antwort um das Verschwinden von Marie Hansen? Der Spannungsbogen erfährt immer wieder neue Impulse und ich bin dankbar, wenn ich im privaten Bereich unserer Protagonistin dem Druck der Ermittlungen zwischenzeitlich entfliehen kann.

Ein großartiges Leseerlebnis.

Fazit


Ein alter ungelöster Fall, der sich zu einem brisanten Kriminalfall entwickelt. Für alle, die gern Fälle um sogenannte Cold Cases lesen, ist dieser spannender Kriminalroman wie gemacht.


Mehr von Anna Johannsen


Enna Andersen und das verschwundene Mädchen ist der Auftakt einer neuen Reihe um das Ermittlerteam von Enna, Jan und Pia, das sich um alte ungelöste Fälle kümmert.

Wer mehr von Anna Johannsen lesen möchte: es gibt bereits eine Inselkommissarin-Reihe von fünf Bänden und Band 6 "Der Tote auf Amrum" erscheint am 30. Juni 2020. Außerdem erschien 2019 "Juister Mohn", den sie gemeinsam mit Elke Bergsma geschrieben hat.










Dienstag, 2. Juni 2020

Human has no color - Der Mensch hat keine Farbe


Die umstehenden Menschen in Minneapolis sind fassungslos, bitten die Polizisten um Hilfe. Machen die Polizisten auf das Leid von George Floyd aufmerksam. George Floyd liegt hilflos am Boden. Seine Worte "I can´t breathe" stoßen bei den Polizisten auf taube Ohren. George Floyd bettelt um sein Leben. Er kann nichts weiter tun. Er liegt auf dem Boden, das Gesicht der Straße zugewandt, verliert Blut aus der Nase und verliert bald auch die Kontrolle über seine Blase. Seine Mutter ist auf den Tag genau vor zwei Jahren gestorben. Bald wird er sie wiedersehen.

George Floyd ist an diesem 25. Mai 2020 46 Jahre alt. Drei Polizisten knien auf ihm, während er in Handschellen auf dem Boden liegt. Einer der Polizisten, Derek Chauvin, kniet minutenlang auf seinem Nacken. George Floyd findet damit seinen Tod. Es dauert ganze vier Tage, bis dieser Polizist auf energischen Hinweis des Bürgermeisters an den Bezirksstaatsanwalt angeklagt und verhaftet wird.

Am 26. Mai 2020 begannen Demonstrationen gegen Polizeigewalt und am selben Tag wurden die vier Polizisten aus dem Polizeidienst entlassen.

Das mehr als 10 Minuten lange Video geht um die Welt. Am 26. Mai 2020 hatte es bereits 10,2 Mio. Aufrufe. Der Polizeibeamte wusste, dass er gefilmt wurde. Er kniete weiter auf dem Nacken von George Floyd, unbeeindruckt. Eine arrogante, stolze Haltung.

Seit dem Todesfall Eric Garner am 17. Juli 2014 auf Staten Island gibt es die Parole "I can´t breathe" gegen rassistisch motivierte Polizeigewalt. Das "I can´t breathe" von George Floyd war keine Parole. Er bekam keine Luft mehr.

Seit 1993 ist der Würgegriff der New Yorker Polizei ausdrücklich verboten.
Der Polizist Daniel Pantaleo hat sich daran nicht gehalten und am 17. Juli 2014 Eric Garner in den Würgegriff genommen und gehalten, selbst als dieser schon von weiteren Polizisten festgehalten wurde.
Am 16. Juli 2019, fünf Jahre später, teilte nun das US-Justizministerium mit, dass es gegen keinen der bei dem Tod von Eric Garner involvierten Polizisten juristisch vorgehen wird.
Daniel Pantaleo soll zuvor bei zwei weiteren Festnahmen brutal und rassistisch motiviert vorgegangen sein.
Garners Mutter trat nach dem Urteil an den Polizeichef von New York City heran. Nach Anraten der behördeninternen Richterin wurde Pantaleo schließlich am 19. August 2019 aus dem Polizeidienst entlassen.

Ich hoffe, dass dieser unnötige Tod von George Floyd nicht sinnlos bleibt. Während ich um den Tod, das Leid, die Qual so vieler Menschen weine, die von einer Minderheit zu einer hilflosen Minderheit abgewertet wurden und so viel durchleiden mussten, denke ich, wie recht Antoine de Saint-Exupéry doch hat: "Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar" "One only sees well with the heart, the essential is invisible to the eyes".

Bitte macht, dass die Menschheit nicht erblinden muss, um mit dem Herzen zu sehen, um festzustellen, dass kein Mensch menschlicher ist als ein anderer Mensch. No human being is more human than another human.

#blackouttuesday #blacklivesmatter