Freitag, 31. Dezember 2021

Stadt des Zorns - Marc Meller

 

Stadt des Zorns
Thriller
Ullstein Verlag
Autor: Marc Meller
ISBN 978-3-548-2611-5
416 Seiten 
erschienen am 27. September 2021




Stadt des Zorns ist der zweite Band der Escape-Room-Thriller-Reihe um die Protagonistin Hannah Preuss. Wer den vollen Lesegenuss erleben möchte, sollte jetzt nicht weiterlesen und unverzüglich zu Band 1 greifen. 


Hannah war im ersten Band Raum der Angst entführt worden, als ein Mann ein psychologisches Experiment mit Probanden startete, die in einem realen Escape Room auf Schloss Marienburg letztlich ums nackte Überleben rätseln mussten. 




Marc Meller gibt in diesem zweiten Band alle notwendigen Details bekannt, um die Geschichte nachvollziehen zu können. Bei dieser Reihe würde ich empfehlen, mit dem ersten Band zu starten. Die Entwicklung der Charaktere und das Wissen, das sie mitbringen, bauen auf dem Geschehen aus Raum der Angst auf. 

In Stadt des Zorns versucht Hannah die Erlebnisse aus dem ersten Fall aus der Entfernung zu betrachten und weiter zu verarbeiten. Dazu reist sie nach Köln um ihre Schwester Valerie zu besuchen. Kaum in Köln angekommen, bricht in der Stadt ein wahres Verkehrschaos aus. Weder Straßenbahnen, Busse noch Autos kommen voran. In der Stadt herrscht Ausnahmezustand. Zur gleichen Zeit in Hannover erhält der Ermittler Bernd Kappler einen Anruf, er möge einen Straftäter aufsuchen. Dieser hat einen Brief von Janus erhalten. 

Janus, so nennt sich der Täter, hat dieses Mal nicht nur ein Schloss sondern eine ganze Stadt in einen Escape Room verwandelt. Die Raffinesse, mit der er vorgeht, lässt mich staunen und mir sprichwörtlich das Blut in den Adern gefrieren. Auch dieses Mal geht Janus wieder eiskalt vor. Auf Menschen, auf Gefühle, auf Unbeteiligte - es wird keinerlei Rücksicht genommen. 

Die kurzen Kapitel und Schauplatzwechsel heizen das Lesetempo ordentlich an. Ich könnte jederzeit aufhören zu lesen, will aber unbedingt wissen, wie es weiter geht. Der flüssige Schreibstil und die bildhafte Erzählweise lassen mich das Geschehen hautnah miterleben. Ich kann die Augen nicht verschließen, so gern ich manche Dinge lieber nicht gesehen hätte. 

Ein ums andere Mal grüble ich, wie Hannah und die weiteren Beteiligten aus dieser Situation entkommen könnten. Und kaum haben sie es geschafft, müssen sie auch schon das nächste Rätsel lösen - oder mit dem Leben bezahlen. 

Stadt des Zorns ist ein hochspannendes Leseerlebnis, das mit neuen Ideen mit dem ersten Band wunderbar mithalten kann. Das Ende hat mich jedoch überrascht und lässt mich nachdenklich zurück.  


Fazit

Hochspannender zweiter Band der Escape-Room-Reihe in neuem, außergewöhnlichen Setting. Die kurzen Kapitel und der bildhafte Erzählstil sorgen für ein rasantes Leseerlebnis. 


Bonus

Du hast doch die Rezension zu Ende gelesen und möchtest nun wissen, um was es genau im ersten Band geht? Hier findest du meine Rezension zu Raum der Angst.


Donnerstag, 30. Dezember 2021

Wie Igel Kunibert die Angst verlor - Ildiko Reiser


Wie Igel Kunibert die Angst verlor
Kinderbuch
Autorin: Ildiko Reiser
Illustratorin: Christina Dan
ISBN 978-3-00-069961-0
44 Seiten 




Wie Igel Kunibert die Angst verlor ist ein Buch, das Kindern und Erwachsenen Mut machen soll. 

Das Buch ist von Christina Dan reich bebildert und veranschaulicht Emotionen und vor allem das gute Gefühl von Freundschaft und Entspannung. 

Zu Anfang lerne ich den Igel Kunibert kennen. Kunibert geht es gar nicht gut. Er ist einsam und fühlt sich, als würde er nie wieder froh werden. Dazu regnet es, es ist kalt und grau und Lust hat er auch zu nichts. 




Als die Maus Milla vorbeikommt und den traurigen Igel anspricht, klagt er ihr sein Leid. Als auch Milla Kunibert nicht fröhlich stimmen kann, schlägt sie einen Besuch bei der Eichhörnchenärztin Augusta vor. 

Der Text und die Bilder veranschaulichen recht gut, dass man - wenn man gar nicht mehr froh sein kann - Hilfe braucht und ärztlichen Rat einholen darf. Dann kehrt auch wieder Sonnenschein ein und ein warmes Lachen macht sich breit. Die Geschichte veranschaulicht auch, dass eine Depression Ängste hervorruft, die es vorher nie gegeben hat. Mit guten und gesunden Einflüssen kann man diesen Ängsten und der Depression entgegentreten. Das ist wunderbar kindgerecht dargestellt. Die Bilder kann man mit wenigen Worten erklären und wenn das Kind älter ist, kann der gut leserlich gestaltete und umfangreiche Text auch vom Kind selbst gelesen werden. Am Ende des Buches gibt es noch ein paar Seiten Malbuch zu Kunibert. Eine schöne Idee - wie ich finde -, denn beim Ausmalen kann ich ganz wunderbar entspannen. 


Fazit

Wie Igel Kunibert die Angst verlor erscheint genau zur richtigen Zeit. Ein Buch, das Mut macht und zeigt, wie man der Traurigkeit entfliehen kann. 


Bonus

Lust auf mehr Informationen zur Entstehung der Geschichte? Dann nichts wie ab auf die Homepage von Igel Kunibert

Montag, 27. Dezember 2021

Pumuckl Weihnachtsgeschichten - Ellis Kaut

 

Pumuckl Weihnachtsgeschichten
Hörspiel
USM - United Soft Media Verlag 
Autoren: Frei erzählt nach Ellis Kaut von Uli Leistenschneider 
Sprecher: Stefan Kaminski
Laufzeit: 2 Stunden 56 Minuten



Pumuckl Weihnachtsgeschichten sind mehrere kleine Geschichten, in denen ich Pumuckl und den Schreiner Meister Eder durch die Advents- und Weihnachtszeit begleite. Der kleine Kobold heckt so manchen Streich aus. Und manches Mal ist der Streich zwar arg, doch der kleine Kobold ist, wenn es um seine Person geht, ganz schön empfindsam. 

Spätestens wenn der Rotschopf munter kräht "... und was sich reimt, ist gut!" bin ich herzlich am Lachen. Denn dafür sorgt Pumuckl bei mir seit jeher: für gute Laune und unbeschwertes Lachen. 




Die Vielfalt der Geschichten hat mich besonders begeistert. Es geht um weihnachtliche Dekoration, Schnee an Weihnachten, Plätzchen backen und Schneemann bauen. Aber langweilig wird es mit dem kleinen Racker sowieso nie. Als Hörer durfte ich mich an den vielfältigen Geschichten erfreuen und lustige,  teils auch spannende Momente erleben. 


Die Stimme von Stefan Kaminski ist für mich total stimmig und fügt sich gut in meine Stimmerinnerung an die Fernsehserie ein. Der Wiedererkennungswert ist für mich genauso unverzichtbar wie die Unbeschwertheit und die Fröhlichkeit der Geschichten und gehört für mich zum Pumuckl und zum Meister Eder dazu. Ein perfekter Hörspaß für die Advents- und Weihnachtszeit. 


Fazit

Pumuckl Weihnachtsgeschichten ist für alle, die den Klabauterkobold ins Herz geschlossen haben und für jene, die neugierig sind, was so ein kleiner Kobold erleben und empfinden kann. Ein wunderbares Hörvergnügen zur Advents- und Weihnachtszeit. 

Sonntag, 19. Dezember 2021

Das Haus der Düfte - Pauline Lambert

 

Das Haus der Düfte
Roman: Ullstein Buchverlage
Autorin: Pauline Lambert
Hörbuch: United Soft Media
Sprecherin: Dagmar Bittner
EAN 9783803292742
MP3-CD - 950 Minuten Spielzeit
erschienen am 14. Oktober 2021




Das Haus der Düfte ist ein historischer Roman. Die Kunst der Parfumherstellung sowie die Ausbildung zum Parfumeur ist Kern der Geschichte. 

Am Anfang der Geschichte begegne ich Anouk. Sie begleitet ihre Mutter nach Paris um ihr dort in einer eigenen Apotheke zur Hand zu gehen. Anouks Mutter ist sehr ängstlich und auf die Hilfe ihrer Tochter angewiesen. Noch auf dem Weg nach Paris entdeckt Anouk einen Duft, den sie in Gedanken zu entschlüsseln versucht. So einen Duft hatte sie nie zuvor wahrgenommen. 



Anouk hat eine sehr feine Nase und viele der Inhaltsstoffe sind ihr vertraut. Doch welche Zutaten fehlen, um solch einen grandiosen Duft zu kreieren? Die Suche danach lässt sie nicht los und der Wunsch, Parfumeurin zu werden, festigt sich. 

Als eines Tages Stéphane Girard die Apotheke betritt und Anouk mit ihm ins Gespräch kommt, steht schnell fest, dass Anouk die Chance ergreifen will. Sie will Parfumeurin werden und nach Grasse gehen. - Sie muss zumindest versuchen, an der Schule angenommen zu werden um die Ausbildung zu beginnen.


Pauline Lambert hat einen klaren Schreibstil. Die feine Wortwahl spiegelt die Zeit genauso wie das Lokalkolorit der Parfumeurstadt Grasse wider. Die Charaktere handeln stets authentisch. Sie haben ihre eigene Art und keiner kann so recht aus seiner Haut. Das macht das Zusammenspiel der Charaktere spannend und glaubwürdig. 

In der Geschichte gibt es immer wieder Rückblenden, so dass ich die familiären Bande und jahrelangen Freund- und Feindschaften gut im Blick habe und leicht nachvollziehen kann. Dabei bereitet es mir große Freude an Anouks Seite in die Welt der Düfte einzutauchen. Denn das, was ich im Roman kennenlerne, ist die für die Parfumeurskunst bekannte Stadt Grasse und die Verbindungen in die Welt aus dem Hause Girards - dem Haus der Düfte. 

Den Schreibstil von Pauline Lambert würde ich als romantisch beschreiben. Das Buch ist eine Liebeserklärung an die Parfumeurskunst und an die Kraft, seinen Träumen zu folgen und diese zu verwirklichen. Und es ist eine Liebeserklärung an die Liebe selbst. Liebe, die immense Lasten zu tragen vermag, Opfer bringt und bis an die Grenze der eigenen Kraft geht. 

Das Haus der Düfte hätte ich am liebsten an einem Stück gehört. Mit einer Spielzeit von knapp 16 Stunden war mir das leider nicht vergönnt. So konnte ich die Geschichte über mehrere Tage hinweg genießen. 

Die Geschichte ist so lebendig und bildhaft erzählt, dass ich nach einer Pause immer wieder schnell in das Geschehen zurückgefunden habe. Vor allem Anouk ist mir mit ihrer unkomplizierten, fröhlichen und liebenswerten Art gleich ans Herz gewachsen. Sie glaubt an sich und ihre Werte und lässt sich ihr Leben nicht diktieren. Das macht sie für mich zu einer starken Protagonistin. Das Haus der Düfte hätte gern länger erzählt werden dürfen. 

Die Stimme von Dagmar Bittner hat für mich die perfekte Klangfarbe um die Geschichte von Anouk zu erzählen. Dagmar Bittner transportiert mit ihrer Stimme die Dynamik der Handlungen und mir steht der Ernst der Lage bildhaft vor Augen während sie dem Geschehen und den Charakteren Leben einhaucht. Ein echtes Hörvergnügen.


Fazit

Das Haus der Düfte ist unverzichtbar für alle, die historische Romane und feine, bildhafte Erzählkunst lieben.  

Freitag, 3. Dezember 2021

Der böse Mann - Catherine Shepherd


Der böse Mann
Thriller
Autorin: Catherine Shepherd
Kafel Verlag
eBook
ASIN B0982DG4GX 
216 Seiten  




Der böse Mann ist der sechste Band in der Reihe um die Spezialermittlerin Laura Kern. Mit ihrem Kollegen und guten Freund Max Hartung ermittelt Laura in dem Fall einer jungen Frau. Ihr blondes Haar ist zerzaust und um den Hals trägt sie einen Stacheldraht, der mit einem Zahlenschloss gesichert ist. Ein kleiner Zettel, der sich bei der Leiche der jungen Frau befindet besagt "ich bin die Zweite". Der Hinweis ist klar: der Mord an der jungen Frau ist demnach nicht der erste und wird nicht der einzige oder zweite bleiben, wenn das Ermittlerteam nicht zügig handelt. 





Um die Geschichte Der böse Mann lesen und genießen zu können, ist es nicht notwendig, die Vorgängerbände zu kennen. Die persönliche Entwicklung der Charaktere verfolgt man natürlich am besten von Anfang an. Es ist aber auch schön, jetzt den aktuellen Band zu lesen und die Entwicklung später nachzuvollziehen. 

Catherine Shepherd hat einen fesselnden Erzählstil. Es geht gleich mit Spannung los und diese Spannung wird über das Geschehen hinweg locker gehalten. Es ist, als spiele sie mit meinen Empfindungen und führt mich und das Ermittlerteam immer an die ermittlungstechnischen Grenzen und zeigt Spuren und Hinweise auf. Der Täter scheint immer einen Schritt voraus zu sein und Laura kann gar nicht anders, als den von ihm ausgelegten Ködern zu folgen. 

Die kurzen Kapitel und der Wechsel vom Ermittlerteam zum Opfer macht es mir einfach, das Buch auch mal eben aus der Hand legen zu können. Es zieht mich aber immer wieder schnell zurück zum Geschehen in der Geschichte und lässt mich die voranschreitenden Ermittlungen mit Spannung verfolgen. Erst als auch Laura klar wird, mit wem sie es zu tun haben, werde ich als Leser auf die richtige Spur gelenkt und die grausame Tat aufgelöst. 

Die Charaktere haben die notwendige Tiefe, die das jeweilige Geschehen von ihnen abverlangt und ich bin ein ums andere Mal froh, mich nicht allzu nah mit ihnen einlassen zu müssen. In dem Geschehen gibt es allerdings ein Mädchen, das mein Herz berührt. Es sind die Werte, die einen Charakter ausmachen und dafür sorgen, ob ich ihm gern folge oder lieber nicht. 


Fazit

Der böse Mann ist ein spannungsgeladenes Lesevergnügen, das am Ende überrascht und durchaus noch Platz für eigene Spekulationen lässt. 

Montag, 29. November 2021

Ein neuer Horizont - Maiken Nielsen


Ein neuer Horizont
Roman
Rowohlt Verlag - Wunderlich
Autorin: Maiken Nielsen
ISBN 978-3-8052-0072-1
500 Seiten
Erscheinungsdatum: 19. Oktober 2021



Ein neuer Horizont. Der Romantitel weckt Hoffnung in mir. Hoffnung auf eine neue, friedvolle Zukunft. Eine Zukunft, in der die Protagonistin Nellie nicht zurückgewiesen wird. Eleanor Ericsson muss in ihrem Beruf, der gleichzeitig ihre Berufung zu sein scheint, immer wieder gegen ihre Zurückweisung ankämpfen und sich behaupten. Eine Zurückweisung, die allein darin begründet liegt, dass sie eine Frau ist. Sie ist als Kriegsreporterin an der Front in Korea. Nur wenige ihrer männlichen Kollegen oder der Offiziere akzeptieren Nellie




Nellie muss sich nicht nur gegen die Männerwelt behaupten und zusehen, wo sie beruflich bleibt. Auch privat hat sie ganz schön zu kämpfen. In rückblickenden Erzählungen erfahre ich mehr über ihre Kindheit. Wie unbeschwert sie aufgewachsen ist. Mit ihrer Zwillingsschwester Laura und ihren Eltern, die beide Manam und Takat nennen. Manam und Takat ist seeisch. Laura und Nellie haben nicht nur eine besondere Verbindung zueinander, sondern auch ihre eigene geheime Sprache entwickelt. 

Diese Unbeschwertheit und Zuneigung steht in krassem Gegensatz zu den Erlebnissen, denen Nellie in Korea ausgeliefert ist. 

Ein weiterer Erzählstrang führt mich während Nellies Recherche an der Front in Korea zu ihrer Mutter Hanna nach Berlin. Und dort wird herrlich berlinert. Die Lebensfreude, die Direktheit, die ihre Bekannte Lilo dort versprüht, wirkt direkt auf meine Mundwinkel und lässt diese nach oben ziehen. Der Ton ist zwar manches mal ein wenig harsch, die Beweggründe der agierenden Charaktere sind aber immer nachvollziehbar - auch wenn sie nicht immer edel und lobenswert sind. 

Beim Lesen der Geschichte fühle ich mich stets mitgenommen und mittendrin im Geschehen. Maiken Nielsen hat so spannende und lebensnahe Ereignisse gepaart - und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Da gibt es zum Einen die Zwillinge Nellie und Laura, das Leben der Menschen in Ost- und West-Berlin und nicht zuletzt den Krieg zwischen Süd- und Nord-Korea. Die Beziehungen der Menschen zu- und miteinander machen die Geschichte lebendig. 

Maiken Nielsen hat einen sehr bildhaften Erzählstil und die Emotionen sind für mich beim Lesen spürbar. Ich habe so viele Lieblingsstellen in dem Buch. Die einen bringen mich zum Schmunzeln, die anderen zum Nachdenken, wieder andere stimmen mich traurig und manche wecken mein Kämpferherz. Die schönsten Momente allerdings sind die, in denen ich mit Nellie feiern und jubeln kann. Und das tue ich voller Inbrunst. 

Gefeiert habe ich auch die Momente, in denen Maiken Nielsen die Literatur- und Filmszene ins Geschehen einbindet. Das macht es für mich als Leser so greifbar und ich fühle mich, als wäre ich in der Zeit um 1950 tatsächlich dabei. Und das, obwohl ich da noch nicht einmal geboren war. 

Ein neuer Horizont ist zu einem meiner Herzensbücher geworden. Mich wundert es nicht, dass Maiken selbst einen Teil ihrer Kindheit und Jugend auf Frachtschiffen verbracht hat. So eindrücklich, wie sie über die Kindheit von Nellie und Laura schreibt. 


Fazit

Ein neuer Horizont ist für alle, die neben fremden Welten gern lebensnahe Geschichten entdecken. Ein neuer Horizont ist so unbeherrscht und mitreissend wie das Leben selbst. - Oder wie die See, voller Abgründe und Zauber.  


Bonus

Du willst mehr über Maiken Nielsen, ihre Buchprojekte und Ein neuer Horizont erfahren? Dann schau unbedingt auf ihrer Homepage Maiken Nielsen vorbei. 

Freitag, 5. November 2021

Magische Welt der Dinge - Antons geheime Reise mit Paul Pulli - Alexandra Wagner

 

Magische Welt der Dinge 
Antons geheime Reise mit Paul Pulli
Autorin: Alexandra Wagner
Illustratorin: Sabine Marie Körfgen
ISBN 978-3-96966-720-0
152 Seiten




Magische Welt der Dinge - Antons geheime Reise mit Paul Pulli - in den Titel war ich schon gleich verliebt. Magische Welt der Dinge klingt heimelig und schon als Kind habe ich gern Abenteuer erlebt. Eine geheime Reise mit Paul Pulli klingt vielversprechend. Zumal auf dem Cover ein fröhlich dreinblickender Junge namens Anton abgebildet ist, der mittels Superkräften nachts durch die Luft fliegt. 




Die tolle Illustration auf dem Cover von Sabine Marie Körfgen ist nicht die einzige. Im Buch finden sich zahlreiche weitere schwarz-weiß Illustrationen, die die Erlebnisse von Anton und Paul Pulli veranschaulichen. 

Die Geschichte fängt ganz ruhig an. Anton fragt seine Mutter, wo sein Lieblingspulli herkommt. Doch die Antwort seiner Mutter genügt ihm nicht. Anton will nicht nur wissen, dass sein Pulli bestellt und geliefert wurde. Anton will ganz genau wissen, wie sein Lieblingspulli hergestellt wurde.

Das freut den aufgedruckten Superhelden auf dem Pulli und kaum ist die Mutter aus dem Schlafzimmer, materialisiert sich der Superheld. Freude, Abenteuerlust und Neugier sorgen dafür, dass Anton sich mit Paul Pulli auf eine abenteuerliche Reise begibt. Eine Reise zurück zu den Anfängen des Daseins als Pulli. 

Mit viel Witz und Begeisterung schreibt Alexandra Wagner die beiden Helden Anton und Paul Pulli in mein Herz. Die Reise ist nicht ganz ungefährlich und die beiden wollen schließlich auf ihrer Entdeckungstour nicht erwischt werden. Dabei bliebe auch die Frage, wie sie ihren nächtlichen Ausflug in die Ferne erklären wollten. 

Spannend und leicht nachvollziehbar erfahre ich in dem Buch die Entstehungsgeschichte eines Lieblingspullovers vom fertigen Produkt bis zurück zu den Rohstoffen. Ich erfahre, was es mit der Umwelt macht und worauf ich beim Kauf unbedingt achten sollte. Das alles lerne ich ganz nebenbei während Anton an der Seite von Paul Pulli ein grandioses Abenteuer erlebt und spannende Schauplätze erreicht. 

Der Erzählstil ist abwechslungsreich und lebendig. Es macht großen Spaß die beiden bei ihrem Abenteuer zu begleiten. Neben der Geschichte und der Gestaltung gefällt mir ganz besonders die Aufmachung des Buches. Es ist ein Hardcover mit tollen Farben und Fadenbindung - und dabei mit ökologischen Farben und einem klimaneutralen Druck auf Recyclingpapier. Und dass es sich dabei um Recyclingpapier handelt, sehe und spüre ich nicht mal an der Qualität. Die Qualität ist hervorragend und der Druck kristallklar. Die Schrift, die Zeichnungen - alles ist gut lesbar und gut zu erkennen. Ich bin sehr begeistert von diesem tollen Buch und freue mich, dass es sich um den ersten Band einer Reihe handelt. Ich bin schon sehr gespannt, um welches Thema es im nächsten Buch geht.


Fazit

Ein toll gestaltetes, lehrreiches Buch mit schönen Illustrationen und viel Wissenswertes rund um die Herstellung von Kleidung und die Auswirkungen auf unsere Umwelt. 

Donnerstag, 4. November 2021

Ein besonderes Erlebnis - Momentaufnahme im Leben als Buchbloggerin

 



Als Buchbloggerin kann ich schon viele besondere Erlebnisse verzeichnen. - Denn, das ist es ja gerade: die Faszination an Geschichten, am Geschehen an sich. Wunderbare Momente mit Menschen, die genauso ticken, wie man selbst. Ob es Verlagsmitarbeiter, Autoren, Illustratoren, Buchblogger, Hörbuchsprecher, Moderatoren oder Buchmessebetreiber sind - letztendlich sind wir alle Leser und lieben gut geschriebene Geschichten. Und als lesender Mensch bringt jeder seine Eigenarten, Ideen und Erfahrungen mit. Es ist immer herrlich. Und immer besonders.



Da ich ganz oft über tolle Ereignisse berichte - jüngst erst in einem Interview der lieben sonja liest - erzähle ich Euch heute von einem besonderen Erlebnis, das unglaublich erscheint. - Das Geschehen lässt mich nicht mehr los. 

Ich muss Euch allerdings warnen! Es handelt sich um ein besonderes Erlebnis. Das sagt noch nichts darüber aus, auf welche Art es besonders war. - Aber lest selbst. 

Da es das wirkliche Leben widerspiegelt und der Inhalt für den einen oder anderen aufwühlend sein kann, empfehle ich allen, die zart besaitet sind, sofort mit dem Lesen aufzuhören. 


Es war ein Mittwoch. Ich war mit Freunden verabredet. Wir sehen uns nicht sehr häufig - schon gar nicht in der letzten Zeit - und so war die Freude groß, dass wir uns zu einem ganz besonderen Event treffen konnten: einer Lesung in unserer Lieblingsbuchhandlung. 

Vorher wollten wir noch gemütlich zusammensitzen, uns gegenseitig mit Neuigkeiten versorgen und einen Happen essen. Es war ein bunter Abend mit guten Gesprächen, Lachen, Herzlichkeit und herrlichen Leckereien. Trotz des Regenwetters war die Stimmung hervorragend und die Vorfreude auf die bevorstehende Lesung war groß. 

Auf dem Weg zur Buchhandlung wurde ich jedoch ernst. Sehr ernst.

Auf der regennassen Straße glänzten die Lichter der Straßenlaternen, aber auch Blaulicht gesellte sich dazu. Aufgeregt zuckte das Licht über die Straße und mir wurde mulmig. Gerade hatte ich so viel Spaß und genau in diesem Moment schien jemand dringend Hilfe zu benötigen. Das Blaulicht stammte von einem Rettungsfahrzeug, einem Polizeifahrzeug, einem Polizeimannschaftswagen und da hörte ich auch noch ein Fahrzeug mit eingeschalteter Sirene näherkommen. 

Mein Herz schlug doll in meiner Brust. Aus dem Augenwinkel sah ich einen Mann an einer Hauswand lehnen. Sein Blick ging in die Ferne, er wirkte seltsam reglos. Seine Kleidung wirkte abgetragen und ein Haarschnitt war wohl schon länger her. Direkt neben ihm am Boden lag irgendetwas aus Stoff - ich wollte es mir nicht genauer ansehen, denn dort in dem ganzen Stoff am Boden knieten zwei Rettungskräfte, die versuchten, einem Menschen mittels einer Herzdruckmassage das Leben zu retten. So jedenfalls sah es aus dem Augenwinkel für mich aus.

Ich klammerte mich am Arm meiner Freundin fest. "Ich sehe nicht hin", sagte ich. "Ich auch nicht", antwortete sie. "Gut, dass Hilfe da ist", sagte ich. "Ja, das ist gut", antwortete sie. 

Meine Gedanken suchten nach Erlebnissen, um das Geschehen für mich einzuordnen. Da ist es also wieder, das Leben. Unberechenbar. Wenn für den einen gerade ein besonders schöner Moment bevorsteht, ist es für jemand anderen gerade ein Kampf ums Leben. Jeder erlebt mal etwas Schlimmes, und jeder erlebt hoffentlich auch Schönes. 

Und wieder einmal fragte ich mich, ob ich jetzt etwas Schönes erleben und genießen darf. Und wie ich das machen sollte, das zulassen konnte. 

Und dann war alles ganz einfach: 

In der Buchhandlung angekommen waren viele Leserinnen und Leser, die sich schon auf die bevorstehende Lesung freuten. Schnell kamen wir ins Gespräch über das aktuelle Buch und wir plauderten angeregt. Selbst die Mitteilung, dass die Autorin sich etwas verspäten würde, war nicht schlimm. Wir plauderten über die drei Vorgängerromane der Reihe und waren froh, endlich mal wieder in der Veranstaltungsetage der Buchhandlung zu Gast sein zu dürfen. Die letzten Veranstaltungen die stattfinden durften, besuchten wir in einer nahegelegenen Kirche. Das Flair der Buchhandlung ist halt einfach gemütlicher. 

Und dann waren die Autorin und die Moderatorin auch schon da. Beide waren gutgelaunt und fröhlich und starteten gleich mit einem witzigen Schlagabtausch. Die Moderatorin stellte gleich ein paar Fragen zum Schauplatz der Geschichte und ich saß wie gebannt auf meinem Stuhl und wollte bloß kein Wort verpassen. 

Es ging um den aufregenden Schauplatz einer Müllverbrennungsanlage. Einer Müllverbrennungsanlage! - Wie kommt eine so sympathische junge Frau bloß auf solch einen Schauplatz?! 

Ich sage Euch, das Gespräch und die ausgewählten Textpassagen waren so spannend, dass ich alles andere um mich herum komplett ausblenden konnte. Die Geschichte hatte ich vor einigen Wochen bereits gelesen  - aber mit dem Wissen jetzt, wie die Autorin zu den einzelnen Begebenheiten recherchiert hat - lässt mich das Buch noch um einiges spannender erscheinen. 

Die Zeit ging ruckzuck dahin und kaum, dass die Lesung begonnen hatte, war sie auch schon zu Ende. Hochspannende zwei Stunden mit vielen tollen Informationen, Fotos, Signierwünschen und persönliche Worte. Ich fühlte mich von Glück getragen, solch ein besonders schönes Erlebnis zu erfahren. 

Auf dem Weg zum Auto, die Tasche mit meinem nun signierten Buch wegen des Nieselsregens dicht an mich gepresst, fielen mir gefühlt sämtliche gelesenen Szenen aus Thrillern und Krimis wieder ein. 

Schräg gegenüber von meinem Fahrzeug stand ein unbesetzter Mannschaftswagen der Polizei mit Warnblinklicht. In der Ferne sah ich Blaulicht. Zwei Stunden! Um genau zu sein mehr als zweieinhalb Stunden waren vergangen und hier waren immer noch zahlreiche Polizeifahrzeuge. Was war nur geschehen? Und, wollte ich das wirklich wissen? War es vielleicht gar kein Unfall? Keine Herzattacke? War es ein Überfall? Und wo war der Täter? Lauerten Täter nicht immer noch am Tatort? War ich einfach nur blauäugig und jetzt allein auf dem Weg zum Auto? Aber nein. Ich war nicht allein. Da gingen Polizistinnen und Polizisten, ein Vierertrupp. Allein war ich nicht. Und jetzt, da ich in mein Auto einstieg, wohl auch nicht mehr in Gefahr. 

Nun blicke ich zurück auf einen besonderen Abend. Einen Abend, der mir in seiner ganzen Vielfalt Freud und Leid zeigte. Freud und Leid in einem so schnellen Wechsel, dass ich es kaum fassen kann und doch ist es nachvollziehbar. Nicht jeden Tag geht es jedem Menschen gut. Und wenn es mir gut geht, dann darf ich das auch genießen. Und trotzdem darf ich es bedauern, dass nicht jeder Mensch zur gleichen Zeit dasselbe Glück empfinden darf. Und ich bin froh, dass nicht jeder Mensch dasselbe Leid wie andere gerade erfahren müssen. 

Es war ein sehr besonderes Erlebnis, eine Lesung, die sich so lebendig angefühlt hat, dass ich die Dunkelheit da draußen für den Moment vergessen hatte. Danke! 


Sonntag, 31. Oktober 2021

Mein ökologischer Fußabdruck - Christine Stahr und Miro Poferl


Mein ökologischer Fußabdruck
arsEdition
Kinderbuch
Christine Stahr und Miro Poferl
ISBN 978-3-8458-4393-3
82 Seiten  




Mein ökologischer Fußabdruck ist ein Buch für Kinder mit vielen Tipps, den eigenen sogenannten ökologischen Fußabdruck zu erkennen und zu minimieren. 

Zugegeben, einige dieser Tipps sind bereits seit den 1980er Jahren bekannt. Es ist aber nicht verkehrt, sich diese immer mal wieder vor Augen zu führen. Denn jeder einzelne kann dazu beitragen, dass uns unser Planet erhalten bleibt.



Das Buch hat eine Einleitung über den Klimawandel und seine Folgen und nachfolgend vier Kapitel, in denen toll veranschaulicht wird, was wir tun können. 

Die vier Kapitel sind Ernährung, Wohnen & Energie, Bewegen und Kaufen.

Am ausführlichsten ist dabei das Kapitel über die Ernährung gestaltet. Und hier sehe ich auch unsere größte Stellschraube. Ob es Tomaten an Weihnachten sind oder die Nahrung für unsere Haustiere - es wird nichts beschönigt. 

Beeindruckt haben mich die Seiten zu Kinder retten die Welt. Im Alter von neun Jahren gründete beispielsweise Felix Finkbeiner die Umweltorganisation Plant for the Planet um dem Rückgang des Baumbestandes auf der Welt entgegenzutreten. Und da frage ich mich, wieso die Erwachsenen da nicht besser aufpassen können, dass eine solche Initiative gar nicht erst ins Leben gerufen werden muss. 

Mein ökologischer Fußabdruck zeigt sehr deutlich, dass wir in Sachen Umweltbewusstsein ein gewisses Verständnis haben, uns den Lösungen bislang aber nicht hinreichend gewidmet haben. 

Die tollen Tests am Ende eines jeden Kapitels haben mir ganz deutlich gezeigt, dass ich stärker in die Verantwortung gehen kann. Und damit fange ich gleich heute an. 

Die Texte sind leicht verständlich und mit Zeichnungen, Fotos und Hervorhebungen des Schriftbildes bestückt. Es macht Spaß die Umwelt zu erkunden und gleich hilfreiche Tipps an die Hand zu bekommen. 


Fazit

Mein ökologischer Fußabdruck ist für alle, die ihren Kindern veranschaulichen wollen, welchen schädlichen Umwelteinflüssen unsere Erde ausgesetzt ist und was wir dagegen tun können. Für eine Schärfung des Umweltbewusstseins. 


Samstag, 30. Oktober 2021

Interview mit Sonja vom Blog Sonja liest - Special zur Onlinebuchmesse (OBM) 2021

 

 © Sonja liest


In diesem Jahr nehme ich an der OBM 2021 teil. 

Im Rahmen dieser Onlinebuchmesse, die vom 3. - 7. November 2021 stattfindet, gibt es zahlreiche Aktionen zu entdecken. 

Um Euch schon einmal einzustimmen, stelle ich Euch heute eine weitere Teilnehmerin vor. Ihr Name ist Sonja, sie ist Bloggerin und ihren Blog erreicht Ihr unter Sonja liest



Sonja habe ich auf einer der zahlreichen Lesungen in Hannover kennengelernt. Wir waren beide immer sehr zeitig vor Ort, um uns möglichst einen Platz in der ersten Reihe zu sichern. - Und dann hatten wir ja auch noch reichlich Zeit, uns über den Gast und die Bücher zur Lesung auszutauschen. 

Nun sind wir beide Teilnehmerinnen der diesjährigen Onlinebuchmesse. Wir freuen uns schon sehr auf das bunte Programm an diesen Tagen. Auf Instagram nehme ich Euch mit und dort könnt Ihr unter den verschiedenen Hashtags die Messehallen online besuchen. Ihr seid nicht bei Instagram? - Kein Problem! Über die Internetseite der Onlinebuchmesse erfahrt Ihr, wie Ihr trotzdem teilnehmen könnt. Für Besucher ist die Nutzung kostenlos. Ihr könnt Euch sogar einen Newsletter abonnieren, um über den Zeitraum stets up to date zu sein.

Auf der Seite von Sonja liest findet Ihr übrigens einen Beitrag, in dem Sonja mich interviewt. 

Nun stelle ich Euch aber endlich Sonja vor.


Liebe Sonja, vielen Dank, dass du mir heute Rede und Antwort stehst, damit meine LeserInnen dich näher kennenlernen können. Die Fragen kommen nun wie aus der Pistole geschossen. Bereit? 

Seit wann bloggst du? 

Meine ersten Rezensionen habe ich in einem Buchforum namens Buchgesichter geschrieben,

das es leider heute nicht mehr gibt.

Im März 2012 tat ich mich mit Sina und Corinna zusammen und gründete Kleeblatts-

Bücherblog bei blogspot. Sechs Jahre später war es aufgrund der Datenschutzverordnung und

einigen persönlichen Gründen Zeit, eine eigene Homepage zu starten. Es finden sich auf

meinem Blog allerdings alle Rezensionen und Beiträge wieder, die mir in den letzten Jahren

wichtig waren (auch wenn sich der Schreibstil etwas verändert hat).


Warum bloggst du? 

Der Grund hierfür war, dass mir die Empfehlungen in der Buchhandlung und im Internet

teilweise nicht ausgereicht haben. Manchmal habe ich versehentlich Band 2 einer Reihe

gekauft ohne Band 1 zu kennen, weil im Vorfeld dies nicht erkennbar war.

Daraus wurden dann schließlich mehr Besuche auf Messen und Lesungen, Austausch mit

Autor:innen und Blogger:innen, das alles gefällt mir sehr und möchte ich nicht mehr missen.


Welches ist dein Lieblingsgenre? 

Momentan lese ich schwerpunktmäßig Romance und ab und an einen Thriller. Aber auch

historische Romane, Fantasy und Young Adult finden ihren Weg zu mir. Durch unseren Sohn

Justus gibt es inzwischen auch einige Rezensionen zu Kinderbüchern; quasi zwei Meinungen

zu einem Buch!


Wer ist dein/e Lieblingsautor/in? 

Oh das ist schwer…. Ganz viele und die sind alle fleißig: Susan Elizabeth Phillips, Poppy J.

Anderson, Sarina Bowen, Ursula Poznanski, Andrea Russo, Markus Heitz, Michael Tsokos,

Andreas Winkelmann …. und da gibt es so viele mehr…


Wo liest du am liebsten?

Überall da, wo Stille ist und ich mich konzentrieren kann. Vorzugsweise auf der Couch, im

Lesesessel oder im Bett. Notgedrungen aber auch in Wartezimmern.


Liest du gern Geschichten, die in Gegenden spielen, die du bereits besucht hast?
Möchtest du gern Orte besuchen, von denen du gelesen hast? Fiktive Orte? Tatsächliche Orte?

Oh ja Nord- und Ostsee finde ich ganz toll, dort war ich ja selbst schon einige Male. Irland,

England, Schottland, USA gehen eigentlich auch immer, wobei Irland, England und

Schottland derzeit ganz oben auf meiner Liste stehen und ich da auch unbedingt mal

hin möchte. Fiktive Orte bedingt. Sind es fiktive Orte wie bei Sandra Lüpkes „Das kleine

Inselhotel“ dann ja. Hier wird sich nämlich nicht festgelegt, auf welcher Nordseeinsel das

Buch spielt. Es ist vielmehr eine „Mischung“ aus allen Inseln. Ist es ein Ort oder eine Gegend

wie Mittelerde, dann mag ich das meist nicht so gern.


Wie viele Bücher liest du im Monat/Jahr?

Pro Jahr variiert es von 80 bis 120 Büchern. Das ist davon abhängig, was gerade im Beruf und

in der Familie so los ist.


Warst Du schon mal auf einer der Buchmessen in Leipzig oder Frankfurt? 

Ja. Auf beiden Messen war ich schon. Leipzig ist kleiner und familiärer und für mich auch

einfacher zu erreichen. Frankfurt ist größer und irgendwie auch anstrengender. Beide sind

aber toll.


Hattest du da schon einmal ein besonderes Erlebnis? 

Auf der Leipziger Buchmesse durften Sina und ich damals Markus Heitz eine halbe Stunde

interviewen. Das war so großartig. Er war so locker und man kam gleich ins Schwatzen. Ich

hätte da ewig mit ihm sitzen können.


Welches ist deine Lieblingsbuchhandlung in Hannover? 

„Support your local dealer“ also ganz klar die inhabergeführte Buchhandlung bei mir in der

Nähe: Leuenhagen und Paris. Die Besitzer haben auch einen guten Draht zu den Verlagen und

dort finden immer interessante und vielseitige Lesungen statt.

Wobei ich aber generell an keinem Büchertisch vorbeigehen kann, ohne einen Blick

draufzuwerfen. Egal, ob dieser in einem Einkaufsmarkt oder in einer Filiale einer Buchkette

steht. Ist vermutlich eine Krankheit von uns Buchliebhabern.


Seit wann besuchst du Lesungen? Welches war deine erste besuchte Lesung?

Ich glaube meine erste Lesung war tatsächlich 2012 in Leipzig zu meiner ersten Buchmesse.

Dort fand abends im örtlichen Hugendubel eine Lesung mit Kai Meyer statt.


Warum besuchst du Lesungen?

Ich möchte den Autor bzw. die Autorin kennenlernen. Wenn diese von ihrem Buch und dem

Schreiben berichten, ist das eine ganz besondere Atmosphäre. Man erfährt Dinge von dem

Autor oder der Autorin, die kein Klappentext wiedergeben kann und ich kann mir brav ein

Autogramm oder eine Signatur zur Erinnerung holen.

Tatsächlich ist es aber auch schon mal vorgekommen, dass ein Autor sich danebenbenommen

hat. Von diesem Autor habe ich nie wieder ein Buch angerührt, weil beim Lesen immer das

Negative hochkam. Es ist also ein bisschen so wie bei „Die Geister, die ich rief“. Man weiß

nicht genau, was einen erwartet. 


Welche Lesung ist dir in Hannover ganz besonders im Gedächtnis geblieben? 

Susan Elisabeth Phillips! Die fragte den Abend vorher bei facebook, welche Farbe ihr

Nagellack in Hannover haben sollte. Es wurde abgestimmt und zum Beweis zog sie am

nächsten Tag bei der Lesung ihren Absatzschuh aus und präsentierte graulackierte Nägel.

Eine verrückte Nudel.

Geneva Lee war auch toll. Zum Lesen des deutschen Parts hatte sie Irina von Bentheim neben

sich sitzen. Kennt ihr nicht? Doch. Macht die Augen zu und denkt an Carrie aus „Sex and the

City“. Das war total witzig. Es gibt einige Synchronsprecher, die bei englischsprachigen

Autoren mit auf Lesereise gehen. Das ist immer wieder bemerkenswert, was man mit so einer

Stimme verbindet.

Die Lesereise zu dem Buch von Markus Heitz „Des Teufels Gebetsbuch“ war auch spitze.

Hinterher hat man gegen den Meister Karten gespielt. Die Gewinner der Städte wurden nach

Baden Baden ins Casino eingeladen und dort moderierte die deutsche Stimme von Daniel

Craig, Dietmar Wunder, durch den Abend. Wer da nicht mit dabei sein konnte, der konnte den

Livestream schauen.


Lesungen mit Sebastian Fitzek muss man aber auch erwähnen, aber das sind ja eigentlich

schon eher Buchshows. Musik, Lichteffekte, Hunderte von Menschen. Sehr effektvoll und

sehenswert.


eBook oder Buch? 

Tatsächlich eBook. Sie sind platzsparender und die Menge erdrückt einen nicht so. Ich finde

es auch angenehmer zu lesen. Wenn man einen „dicken Schinken“ hat, fällt das nicht so auf.

Der Reader passt in fast jede Handtasche und im Dunkeln lesen kann man auch.


Tee oder Kaffee zum Buch? 

Grünen Tee. Vielleicht noch ein Stückchen Schokolade dazu….


Ich freu mich auf die OBM weil...

…die OBM die Möglichkeiten auf neue Kontakte und Methoden zum Netzwerken

vervielfältigt. Bereits in der Vorbereitung habe ich Dank Janet Zentel schon viel dazugelernt.

Die Austauschmöglichkeiten über Discord waren mir bisher nicht bekannt und an manchen

Tagen sprudelte die App ja vor Beiträgen nur so über. Ich bin gespannt, was wir alle so auf

die Beine gestellt haben und was bisher noch top secret war….


Wenn Ihr Lust habt, mehr von Sonja zu lesen, besucht sie unbedingt auf ihrer Homepage Sonja liest

Viel Vergnügen! 

 © Sonja liest




Mittwoch, 27. Oktober 2021

Aurelia Speculatias Adventstrubel - Ute Schlosser


Aurelia Speculatias Adventstrubel
Autorin: Ute Schlosser
Illustratorin: Sabine Marie Körfgen
1. Auflage
ISBN 978-3-9822339-0-1
82 Seiten





Aurelia Speculatias Adventstrubel ist eine Geschichte um Freundschaft und Zusammenhalt. 

Aurelia ist mir auf Anhieb sympathisch. Sie hat ihr Herz nicht nur auf dem rechten Fleck sondern schließt mühelos Mensch und Tier in ihr Herz. Auch wenn es mal drunter und drüber geht, behält sie den Überblick. Das kommt ihr beim diesjährigen Adventstrubel zugute.




 

In diesem Jahr gibt es auf der Erde, in der Nähe ihres Bauwagenhäuschens bei ihren Freunden im Wald, einen neuen Bewohner. Als Aurelia von ihren Freunden von dem jungen Einhorn erfährt, hält sie es für eine gute Idee es zu begrüßen und zu gemeinsamen Unternehmungen einzuladen. Doch das Einhorn zeigt keinerlei Interesse.

Von ihren Freunden Cookie und Pepper hat sie von den frechen Entgegnungen des Einhorns bereits gehört, doch sie lässt sich nicht entmutigen.

Durch Serafina, der weisen Eule im Wald, erhält sie Unterstützung. Diese ermutigt sie jedes Mal mit einer Lebensweisheit am Ende eines Kapitels und schon sieht die Welt wieder viel freundlicher aus. 

Ute Schlosser erzählt die Geschichte um Aurelia mit einer Leichtigkeit, die fröhlich stimmt. Es geht um Freundschaft, Inklusion und der großartigen Gabe zu verzeihen. 

Jeder ist willkommen, darf sein eigenes Tempo haben, mal mürrisch sein oder einen Sprachfehler haben. Am Ende des Tages verdient jeder eine angenehme Nachtruhe und die Entspannung vom Alltag. Das wird in der Geschichte um Aurelia Speculatias Adventstrubel nicht wortwörtlich erzählt, das Gefühl wird dennoch transportiert und macht das Herz gleich leichter. Es zeigt: ich darf auch jemanden gern haben, der über die Stränge schlägt und sich doof verhält. Und es zeigt, dass ich über sein Verhalten auch ärgerlich sein und es ihm sagen darf. 

Für mich war es ein sehr herzliches Leseerlebnis und ich habe mich ebenso von Aurelia Willkommen geheißen gefühlt. Ein schönes Gefühl, wenn man weiß, dass man, wenn man selbst etwas sagt oder macht, was anderen nicht in den Kram passt, man dennoch nicht ausgegrenzt wird. 

Neben der Geschichte sind auf den einzelnen Buchseiten schwarz-weiß Zeichnungen der Illustratorin Sabine Marie Körfgen. An jedem Kapitelende steht Serafina Aurelia mit einer Weisheit zur Seite. Und dort befindet sich auch immer eine Zeichnung der weisen Eule. Das ist mit der Zeit ein liebgewonnener Hingucker für mich geworden. - Genau wie das zauberhaft gestaltete Cover. Hier sehe ich einen fröhlichen, bunten Adventstrubel auf mich zukommen. 

Aurelia Speculatia ist nicht nur zur Weihnachtszeit eine tolle Begleitung für Jung und Alt. 

Am Ende des Buches steht für Leckermäulchen noch das Rezept für Aurelias Spekulatiuskuchen. - Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen. 


Fazit

Das Buch ist für alle, die weise Adventsgeschichten und außergewöhnliche, liebenswerte Charaktere mögen. Kurzweilig und witzig erzählt.


Bonus

Wer die Autorin Ute Schlosser kennenlernen möchte, schaut auf ihrer Homepage Buchtraumerfüller vorbei. Dort könnt Ihr die Bücher auch direkt bestellen. 


Montag, 25. Oktober 2021

Dirk Rossmann und Ralf Hoppe - Der Zorn des Oktopus

 

Die Frankfurter Buchmesse ist immer auch ein Ort der Begegnungen. In diesem Jahr durfte ich Dirk Roßmann und Ralf Hoppe begegnen; Im Rahmen eines Bloggertreffens, das der Bastei Lübbe Verlag ins Leben gerufen hat. 


Dirk Roßmann und Ralf Hoppe, Frankfurter Buchmesse 2021


Ungewöhnlich bei diesem Treffen war, dass Dirk Rossmann und Ralf Hoppe erst einmal wissen wollten, mit wem sie es eigentlich zu tun haben. So kam es, dass wir Blogger uns erst einmal vorgestellt haben und in welchem Rahmen wir unsere Buchpräsentationen unseren Lesern vorstellen. Vom Podcast über YouTube bis zu Instagram und dem klassischen Buchblog konnten wir den Beiden die gesamte Bandbreite des Bloggerlebens vorstellen. 




Wir hatten ja vorher schon eine Idee, mit wem wir es zu tun bekommen. Und ich war froh, auch eine von vielen Fragen platzieren zu können. Denn wir hatten lediglich ein Zeitfenster von einer Stunde. 

Wir alle waren uns am Ende einig: wir hätten gern noch ein Stündchen drangehängt. Besonders gefreut hat mich, dass Dirk Rossmann und Ralf Hoppe diesen Gedanken auch aussprachen. 


Nun möchte ich Euch gern die beiden Autoren näher vorstellen:


Dirk Rossmann, eigentlich Dirk Roßmann, ist 75 Jahre alt und gründete am 17. März 1972 die Drogeriekette Rossmann. Da es das "ß" nicht in jeder Sprache gibt, wurde aus Roßmann kurzerhand Rossmann. 

Angefangen hat er in Hannover mit einer Drogerie und nach kürzester Zeit konnte Dirk Rossmann bereits mehrere Filialen sein eigen nennen. 

Dirk Rossmann hat sich schon früh politisch interessiert. So ist er seit 1991 für die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung tätig, in der es vor allem um die Aufklärung und Familienplanung vorrangig in Ostafrika geht. 


Cornelia Fett und Dirk Roßmann, Frankfurt 2021

Auf meine Frage, ob Dirk Rossmann jemals den Wunsch verspürt hat, selbst politisch tätig zu sein, auch vor dem Hintergrund seiner tatkräftigen Aktionen, antwortet er schlicht: ja. Er hat sich allerdings nie als Teil einer Partei gesehen, der er sich unterordnen würde. Dafür ist er zu geradlinig und würde eher seine Ideale verfolgen, als sich zu verbiegen. Damit hätte er in jungen Jahren nie Erfolg gehabt. 

Heute müsste er sich nicht mehr unterordnen. Doch heute, im Alter von 75 Jahren, ist er zu alt um noch Politik zu machen. Da müssten tatsächlich die Jungen ran. 



Ich merke ihm an, dass er nicht gegen seine Ideale kann und Dirk Rossmann sucht auch immer nach einem Weg, diese Ideale weiter zu verfolgen. 

 

So ist Dirk Rossmann auch dazu gekommen, ein Buch zu schreiben. Und mit Der Zorn des Oktopus ist es sogar das zweite Buch. 





Der neunte Arm des Oktopus ist der erste Thriller aus der Feder von Dirk Rossmann

Doch, wie ist er dazu gekommen, einen Thriller zu schreiben? Wie gelangte Dirk Rossmann an das Thema und warum ein Thriller? 





Der Klimawandel hat Dirk Rossmann derart beschäftigt, dass er selbst in seinen Träumen nicht davon lassen konnte. Innerhalb von 14 Tagen bzw. Nächten hat Dirk Rossmann die gesamte Story zu Der neunte Arm des Oktopus geträumt. Nun musste er die Geschichte nur noch aufschreiben - und die Fakten verifizieren. Die drei Supermächte China, Russland und die USA wollen darin eine Klima-Allianz bilden um die Erde zu retten. 

Innerhalb der folgenden neun Monate hat Dirk Rossmann geschrieben, recherchiert, geschrieben und ist durch den inneren Druck krank geworden. Eine Magenschleimhautentzündung hielt Dirk Rossmann nun zusätzlich zu seiner Geschäftsführung, dem Schreiben seines Thrillers und den Recherchen in Schach. Zu einem Freund, der Mitarbeiter des Spiegels ist, sagte er dann "ich brauche Hilfe". Wer kann mir beim Schreiben helfen? Dieser stellte kurzerhand den Kontakt zu Ralf Hoppe her. Ralf Hoppe war jahrelang selbst als Journalist tätig und - die Chemie stimmte. 




Im Sommer 2020 lernten sich Dirk Rossmann und Ralf Hoppe kennen. Am 16. November 2020 erschien Der neunte Arm des Oktopus, den Ralf Hoppe als Hörbuch eingesprochen hat. Und dann ging es an die Arbeit zu dem aktuellen Band Der Zorn des Oktopus. Es folgten Wochen intensivster Zusammenarbeit. 






Glücklicherweise haben Dirk Rossmann und Ralf Hoppe auch weitere gemeinsame Interessen. So sind sie oft Spazieren gegangen, haben Tischtennis gespielt oder haben sich schon zum Frühstück mit den neuesten Ideen überrascht, wenn die Ideen und das Wissen einfach geteilt werden mussten. Denn am Geschehen des zweiten Bandes haben sie gemeinschaftlich gearbeitet. 




Was ihnen beiden am schwersten fiel? - Das waren die Kürzungen, die der Verlag Bastei Lübbe verlangte. Denn Band 2 war mit 700 Seiten einfach zu seitenstark. 100 Seiten mussten gestrichen werden. Da gab es Diskussionen und die eine oder andere Träne musste weggedrückt werden. 

Der Zorn des Oktopus ist am 18. Oktober 2021 mit 605 starken Seiten erschienen. Ich freue mich jetzt schon riesig auf das Leseerlebnis und werde Euch daran teilhaben lassen. 




Eine Info habe ich aber noch für Euch: Der Thriller Der Zorn des Oktopus ist nicht nur unterhaltsam, sondern wartet auch mit einer Unmenge an Wissen auf. Denn, alles, was Dirk Rossmann und Ralf Hoppe nicht erklären konnten - wie beispielsweise die Quantenphysik - haben sie sich von 12 Experten eingekauft. - Und davon profitiere wiederum ich als Leser. Ich bin schon sehr gespannt, was Ihr über den Roman zu berichten habt. 


Donnerstag, 21. Oktober 2021

Sphere Dive - Träume und Abgründe - Kirsten Storm


Sphere Dive - Träume und Abgründe
Band 3 der Sphären-Chroniken
Fantasy - Dystopie
Autorin: Kirsten Storm
ASIN B09JN7GKXS 
540 Seiten 


Foto: Kirsten Sturm




Sphere Dive - Träume und Abgründe ist der dritte Band der Sphären-Chroniken. Die Sphären-Chroniken wird als Tetralogie erscheinen, sie ist somit auf vier Bände angelegt. 






In den ersten beiden Bänden lernen wir die Protagonisten kennen. Im ersten Band lerne ich Ruby Blayke kennen. Ruby Blayke wächst als Waise bei den Ordensfrauen von Edenplace auf. Dort, in einer kleinen Siedlung am Pazifischen Ozean namens Revlins Port, ist sie den Schikanen derer ausgesetzt, denen sie ein Dorn im Auge ist. Nach außen gibt sie sich unbeeindruckt, da eine Gegenwehr nur noch zu mehr Problemen führen würde. 

Ich kann so gut mit Ruby mitfühlen. Ständig irgendwelche Vorkommnisse, die sie am Weiterkommen hindern, und doch gibt sie nicht auf. Ruby kämpft und vertraut auf ihr Herz und auf ihre Stärken. 

Im zweiten Band lerne ich Bendic Liras kennen. Bendic Liras ist ein als gefährlich eingestufter Lysanth und kreuzt immer wieder Rubys Wege. Den Lysanth ist es jedoch verboten sich mit den Menschen abzugeben. Seitdem bekannt ist, dass die Lysanth einem LeapDown erlegen sein können, bei dem sie anderen Wesen Leid zufügen und sie gar töten können, ist äußerste Vorsicht geboten. 


Kirsten Storm gelingt mit Sphere Dive - Träume und Abgründe noch eine Steigerung der auf vier Bände angelegten Sphären-Chroniken.

Der Schreibstil ist flüssig und ihre Worte schildern das Geschehen in dieser für mich so fremden und gleichsam faszinierenden Welt der Sphären, dass ich mitfieber, mitfeier, vor allem aber mitfühle.


"Ich lachte, als sie meine Rechte an sich zog und mit beiden Händen umfasste. "O Gott, ich halte die Hand, die eben Carwings Hand gehalten hat. Das ist so atemberaubend!", quietschte sie." - Seite 128


An dieser Stelle quietschte ich völlig ungeniert mit, so sehr habe ich die Freude darüber nachempfinden können. Obwohl in diesem dystopischen Roman alle Charaktere und auch das Geschehen fiktiv sind, Kirsten Storm haucht ihnen Leben ein. Fasziniert von der Umgebung der U-Sphäre und der Lys-Sphäre möchte ich am liebsten gleich heute das Risiko eingehen und leibhaftig die neue Umgebung kennenlernen. Und gleichzeitig bin ich froh, dass wir uns diesen Umwelteinflüssen nicht stellen müssen. Denn dann müssten wir tatsächlich regelmäßig um unser Leben und das Leben unser Liebsten fürchten.


Fazit

Sphere Dive - Träume und Abgründe ist für alle, die bereits Band 1 und 2 der Sphären-Chroniken gelesen haben und keine Angst haben, in real anmutenden Dystopien unterwegs zu sein.  


Bonus

Du hast Band 1 und Band 2 der Sphären-Chroniken noch nicht gelesen und bist gespannt auf meine Rezension. Mit einem Klick gelangst Du zu Ruby Blayke und zu Bendic Liras

Weitere Infos zu den Sphären-Chroniken erfährst Du direkt auf der Homepage von Kirsten Storm. 

Viel Spaß beim Lesen! 

Dienstag, 19. Oktober 2021

Raum der Angst - Marc Meller

 

Raum der Angst
Escape-Room-Thriller
Ullstein Verlag
Autor: Marc Meller
ISBN 978-3-548-06380-5
384 Seiten





Raum der Angst ist der Auftakt einer neuen Reihe. Die Angst ist beinahe greifbar beim Lesen dieses Escape-Room-Thrillers. Marc Meller zieht das Tempo ganz schön an. In kurzen Kapiteln erfahre ich abwechselnd, was am Tatort vor sich geht, während ein Polizeiteam um die Ermittler Bernd Kappler und Eva Dahlhaus versuchen, die Vermissten zu finden.




Bei den Vermissten handelt es sich zum einen um die 23jährige Hannah Preuss und zum anderen um sieben Probanden, die an einem geheimen Experiment eines Professors teilnehmen wollen. 

Die sieben Probanden finden sich in einem Escape-Room-Szenario wieder und stoßen in einem weiteren Raum auf die entführte Hannah. Gemeinsam versuchen sie den Räumlichkeiten zu entkommen. Bis sie entdecken, dass sie sich längst nicht in jenem Projekt befinden, auf das sie sich beworben hatten, sondern jemand anderes seine Finger im Spiel hat und sie auf eine Reise durch verschlossene und verschlüsselte Räume schickt, aus denen es nicht für alle ein Entkommen geben wird. Als der erste der Gruppe sein Leben lassen muss, ist niemand mehr entspannt. Auch ich nicht.

Die Schilderungen sind dabei sehr bildhaft und bedürfen keiner detaillierten Beschreibung. Glücklicherweise werde ich mit keinem der Probanden so richtig warm, sonst würde ich vor Angst um sie wohl schier umkommen beim Lesen. 


Dieser Escape-Room-Thriller von Marc Meller hat mich phantastsich unterhalten. Bereits nach kürzester Zeit wollte ich den Roman nicht mehr aus der Hand legen. Die Neugier, was im nächsten Raum auf die Gruppe warten wird und ob und wie sie daraus entkommen werden, war groß und wurde durch die Atempausen in Form von Kapiteln, in denen ich den Ermittlungen der Polizei folgen konnte, noch angeheizt. Ich bin froh, dass es einen Fortsetzungsthriller gibt und freue mich schon sehr auf das Lesevergnügen mit Stadt des Zorns.


Fazit

Wer hochspannende und überraschende Thriller mag, ist mit Raum der Angst gut beraten. 

Sonntag, 17. Oktober 2021

Ruby - Verbranntes Glück - Katrina Lähn

 

Ruby - Verbranntes Glück
Glückschroniken Band 3
Fantasy
Katrina Lähn
ASBN B09FP3FCJ3 
398 Seiten




Ruby - Verbranntes Glück ist der dritte und abschließende Band der Glückschroniken um die junge Prinzessin Rubina. In den beiden ersten Bänden hat Ruby viel Leid erfahren und den ihr verhassten König Leon ehelichen müssen. Doch den Vollzug der Ehe konnte Ruby bislang durch eine List und das Wort des heiligen Bartholomäus verhindern. - Doch, wie lange kann sie dem Wunsch, dem Befehl des Königs noch Argumente entgegenhalten? Sobald König Leon eine Chance sieht, Ruby mit dem Wohlergehen ihrer Liebsten unter Druck zu setzen, nutzt er diese. 




Es kostet Ruby viel Kraft und Geschick ihren Jugendfreund Thomas aus des Königs Schusslinie zu bringen. Als Ruby ihre Lieben allesamt in Sicherheit wähnt, kommt Thomas jedoch zurück an den Hof um sich wieder als Ritter des Königs zu verdingen. Ruby weiß sich nun keinen Rat mehr, sich dem Willen des Königs weiter zu entziehen. 


Ruby - Verbranntes Glück erzählt die Geschichte nach einem kurzen Einstieg in das Geschehen der vorherigen zwei Bände nahtlos weiter. Der Schreibstil ist locker und leicht und ich staune, wie Katrina Lähn bei der beschwingten Erzählweise selbst bittere und leidvolle Ereignisse geschehen lassen kann. In diesem dritten Band spitzen sich die Ereignisse mehr und mehr zu. Die Charaktere erleben ihre Weiterentwicklung und daneben lerne ich weitere Charaktere kennen, die ich vorher allenfalls dem Namen nach kannte. Trotzdem ist die Geschichte damit nicht überladen, sondern erfährt dadurch eher die Abrundung des Geschehens. 

Die Geschichte ist emotional erzählt und ich kann die Freuden genau wie die Tiefschläge, die Ruby hinnehmen muss, quasi hautnah erleben. Ruby - Verbranntes Glück ist so spannend erzählt, dass ich das Buch von Anfang an schon nicht mehr aus der Hand legen wollte. Katrina Lähn lässt mich als Leser durchaus auch mal verschnaufen, doch es ist stets nur eine kurze Atempause, dann wird der Spannungsbogen wieder angezogen. 

Mein Lieblingscharakter neben Ruby ist ein kleiner Drachling namens Sherlock. Dieser begegnete mir bereits im ersten Band der Glückschroniken. Sherlock taucht zwar nicht übermäßig oft auf, hält aber die ganze Zeit über treu zu Ruby. Ein wahrer Freund. 

Katrina Lähn hat einen ganz wundervollen Erzählstil. Die Entwicklung der Dinge wirkt absolut natürlich. Als wäre alles ganz genauso passiert, wie sie es mir durch Ruby erzählt hat. Ein ganz zauberhaftes Lesevergnügen. 


Fazit

Ruby - Verbranntes Glück und damit die gesamte Trilogie der Glückschroniken ist für alle, die sich gern von Fantasygeschichten entführen lassen und eine starke, mutige Protagonistin als Hauptfigur mögen. Die Glückschroniken habe ich sehr gern gelesen. So gern, dass ich Band 1 und Band 2 noch einmal im Re-read gelesen und rezensiert habe, bevor ich mit Band 3 starten wollte.  


Bonus

Hier geht es zu den beiden weiteren Rezensionen

Ruby - Gabe des Glücks

Ruby - Verfluchtes Glück

 

Ruby - Verfluchtes Glück - Katrina Lähn


Ruby - Verfluchtes Glück
Band 2 der Glückschroniken
Katrina Lähn
ISBN 978-3-751918206
419 Seiten 


 



Was hatte ich mich auf diesen zweiten, abschließenden Band der Dilogie gefreut! Und dann kam die Nachricht der Autorin Katrina Lähn: es wird einen dritten Band geben. Puh! Da war ich hin- und hergerissen. Auf der einen Seite freute ich mich diebisch, dass die Reihe noch nicht zu Ende sein wird, auf der anderen Seite verlangte ich nach einem Abschluss. Und zwar nach einem der unerwartet und schön und angemessen ist. Schließlich hatte ich einige der Charaktere ins Herz geschlossen. 





Ruby - Verfluchtes Glück ist Band 2 der Glückschroniken einer Trilogie. Für alle die Band 1 noch nicht gelesen haben: die Geschichte baut auf dem Vorgeschehen auf. Wer jetzt weiterliest, läuft Gefahr, Dinge zu erfahren, die er vielleicht lieber erst selbst beim Lesen vom ersten Band in Erfahrung gebracht hätte. 

Ruby ist in Band 1 der Glückschroniken Ruby - Gabe des Glücks von ihrem Wahlplaneten Erde wieder zurück nach Giarnarni entführt worden. Und das ausgerechnet auf Befehl ihrer Eltern von ihrem Jugendfreund Thomas. Sie fühlt sich verraten und einem System ausgeliefert, dass ihr zuwider ist. Denn auf Giarnarni haben Frauen keine eigenständigen Entscheidungen zu treffen. Sie werden bereits früh vermählt um Kinder in die Welt zu setzen und die hohe Klassifizierung zu erhalten. Und diese Klassifizierung wiederum geschieht durch die Vergabe einer besonderen Gabe durch die gute Fee Wanda. Als diese Ruby sogar auf der Erde aufgesucht hatte um ihr ihre Gabe zu übergeben, hat Ruby ganz schön gestaunt - und vehement abgelehnt. Doch alles reden, bitten und betteln hat nichts genützt: sie hat ihre Gabe erhalten, die Gabe des Glücks

Dass Ruby mit ihrer Gabe nicht glücklich werden wird, sobald dies bekannt wird, hatte sie gleich gewusst. Deshalb hat sie es auch niemandem verraten. Doch König Leon wurde irgendwann stutzig und so nahm das Geschehen in Ruby - Verfluchtes Glück seinen Lauf.


Ruby - Verfluchtes Glück ist genauso spannend und kurzweilig geschrieben wie der Vorgängerroman. Die Geschichte schickt mich beim Lesen durch ein Wechselbad der Gefühle. Ich hasse den König gemeinsam mit Ruby, ich lache mit Ruby und ich weine mit ihr. Ist Ruby verzweifelt, so balle ich die Fäuste - und hab dann Probleme beim Umblättern der nächsten Seite. Es sind die irdischen Belange, die mich dann wieder aus dem Geschehen der Glückschroniken zurückholen, ansonsten bin ich an Rubys Seite und hoffe, dass sich irgendetwas ergibt, das ich und Ruby vorher übersehen haben. Die Freude ist immens, wenn sich dann ein Türchen öffnet und ich mit Ruby an meiner Seite hindurchschlüpfen kann. 

Die Charaktere werden mir immer vertrauter. Ihre Eigenarten haben hohen Wiedererkennungswert und ich kann ihnen gut folgen. Ruby - Verfluchtes Glück hält aber auch neue Charaktere bereit. So lerne ich in diesem Band Emilio kennen. Emilio ist ein Drache und er hat - für meinen Geschmack - ein recht loses Mundwerk. Glücklicherweise können nicht alle Bewohner Giarnarnis die Sprache der Drachen verstehen. Womöglich wäre er sonst sicherlich zumindest des Schlosses verwiesen worden.

Beim Lesen dieses zweiten Bandes hatte ich ebenso viel Vergnügen wie beim ersten Band und freue mich, im Anschluss gleich den dritten Band Ruby - Verbranntes Glück lesen zu dürfen. Auf den Abschluss der Trilogie bin ich sehr gespannt. 


Fazit

Ruby - Verfluchtes Glück ist für alle, die - wie ich - den Vorgängerroman schon durchgesuchtet haben und sich auf eine Wiederbegegnung mit Ruby freuen. Wer Fantasygeschichten um eine unabhängige junge Frau mit dem Mut nach Veränderung mag, wird Ruby lieben. 


Bonus

Mehr über die Glückschroniken erfahrt Ihr auf der Seite der Autorin Katrina Lähn



Sonntag, 3. Oktober 2021

Ruby - Gabe des Glücks - Katrina Lähn


Ruby - Gabe des Glücks
Band 1 der Glückschroniken 
Katrina Lähn
ISBN 978-3-73432027
516 Seiten




Habt Ihr Euch jemals gewünscht von einer guten Fee aufgesucht und mit einer besonderen Gabe ausgestattet zu werden?

Ruby würde darauf liebend gern verzichten. Doch soviel Glück scheint sie nicht zu haben. Kurz nach ihrer Geburt wurde sie bereits dem König zur Ehefrau versprochen, doch dieses Versprechen ihrer Eltern will sie keinesfalls einlösen. So ist Ruby im jugendlichen Alter von ihrem Planeten Giarnarni geflohen und auf der Erde gelandet. Dort geht sie einem Job nach und wartet sehnsüchtig darauf 21 Jahre alt zu werden. Dann wäre sie raus aus der Nummer als versprochene Ehefrau. Doch das ist noch ein paar Jahre hin. In der Zwischenzeit verliebt sie sich in Tim und möchte den Rest ihres Lebens mit ihm teilen, ihn heiraten und ein ganz normales bürgerliches Leben führen. 



Auf ihrem Heimatplaneten jedoch ist sie Prinzessin Rubina und hätte als Frau des Königs, dem Fettwanst, nichts mehr zu sagen oder eigenständige Entscheidungen zu treffen. Als Ruby sich nach vielen Monaten sicher fühlt und darüber hinaus Fluchtstrategien entwickelt hat, sollte der Ernstfall eintreten, kommt es hart auf hart: sie wird entführt. Doch die Entführung von der Erde soll nicht das schlimmste Erlebnis bleiben, dass Ruby bevorsteht. 


Der Schreibstil von Katrina Lähn ist galaktisch. In einfachen Sätzen werden komplexe Sachverhalte dargelegt und ich bin ruckzuck im Geschehen. Egal, ob die Gegebenheiten sich auf der Erde abspielen oder sich in Giarnarni ereignen - ich bin im Bilde. 

Die Charaktere sind detailliert und mit charmanten und weniger charmanten Wesenszügen ausgestattet. Sie haben ihre Ecken und Kanten und stehen sich mit ihren Überzeugungen auch mal selbst im Wege. So müssen sie auch schmerzhafte Erfahrungen durchleben, vor denen ich sie am liebsten bewahrt hätte. Doch, egal wie fest ich beim Lesen die Daumen drücke: da müssen sie durch, denn Katrina Lähn lässt sie ihre eigenen Erfahrungen machen. 

Dabei lassen die Charaktere ihren Gefühlen freien Lauf. Mal lerne ich ihre Gedanken kennen, die kursiv hervorgehoben sind, mal schreien sie ihre Gedanken heraus. Es geht also ziemlich emotional zur Sache. Und Ruby kann ihre Emotionen nur schwer im Zaum halten. 

Fiese Widerlichkeiten und eine gespannte, teils düstere Atmosphäre wechseln sich mit Hoffnung, Zutrauen und der Entwicklung der Charaktere und des Geschehens ab. Von Anfang an befinde ich mich im Sog der Erzählung und kann es kaum erwarten weiterzulesen und an Rubys Seite zu sein. Mit ihrer kämpferischen Art und ihrer klugen Auffassungsgabe ist sie mir schnell ans Herz gewachsen. 


Fazit

Ruby - Gabe des Glücks ist für alle, die sich mit einer kämpferischen Protagonistin an ihrer Seite wohl fühlen, mit ihr mitfiebern und letztlich lieber selbst zum Schwert greifen würden, statt Ungerechtigkeiten hinnehmen zu müssen. 

Donnerstag, 30. September 2021

Arno Strobel - Sharing

 

Seit dem 29. September 2021 ist der neueste Standalonethriller von Arno Strobel auf dem Markt: Sharing - Willst du wirklich alles teilen? Und heute stellt er sein neues Buch in der Apostelkirche in Hannover vor. Zu dieser Veranstaltung eingeladen hat die Buchhandlung Leuenhagen & Paris, die guter Dinge ist, auch bald wieder Veranstaltungen in den eigenen Räumlichkeiten stattfinden zu lassen.


Arno Strobel und Cornelia Fett, Apostelkirche Hannover



Doch zurück zu Sharing: Wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht, klingt auf jeden Fall erst einmal alles positiv. Aber wirklich alles zu teilen ist selbst den Protagonisten Markus und Bettina irgendwann zuviel. 






Heutzutage kommt niemand mehr an den Gedanken an Nachhaltigkeit vorbei und so hat auch Arno Strobel dieses Thema beschäftigt. Als Krimiautor muss er bei den Themen, über die er schreiben will, auch immer einen negativen Aspekt finden und beleuchten, erzählt er. Und da er es selbst gut findet, unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit Dinge zu teilen, musste er sich schon etwas besonderes einfallen lassen. Denn auf den ersten Blick gibt es da nichts Negatives zu entdecken. 

Bevor Arno Strobel nach diesem Einstieg an die Lesung aus seinem aktuellen Buch ging, berichtete er noch, wie er auf die Idee kam, eine Spendenaktion für den Weissen Ring gekoppelt an den Erscheinungstermin von Sharing ins Leben zu rufen.

Zuerst dachte er an einen aktuellen Anlass - die Hilfe für die Opfer der Flutkatastrophe. Total wichtig! Doch als Arno Strobel an die Opfer dachte, überlegte er sich, dass eine Spendenaktion für alle Opfer noch besser angelegt wäre. Und dabei fiel die Wahl schnell auf den Weissen Ring. Der Weisse Ring kümmert sich darum, dass Opfer schnellstmöglich Hilfe erlangen. Denn bei all den schlimmen Taten wird zunächst immer nur auf die Täter geschaut und dafür gesorgt, dass sie schnell resozialisiert werden können. Das ist immerhin auch eine präventive Opferhilfe, doch die Opfer der bereits geschehenen Tat benötigen auch Hilfe. Und auf diese müssen sie lange warten. 

Wer wissen möchte, wie er sich selbst beim Weissen Ring einbringen kann, schaut gern mal auf der Internetseite vorbei. Natürlich seid Ihr auch herzlich eingeladen, an dem Charitywalk von Arno Strobel teilzunehmen. Die Informationen dazu sind supertoll auf der Seite von www.sharing-thriller.de dargelegt. Momentan versucht Arno Strobel mit seinen Lesern symbolisch die Welt zu umrunden. Auch Ihr könnt teilnehmen. Von den schlappen 40.000 km sind bereits 33.000 km erreicht. Bis zum 9. Oktober 2021 könnt Ihr Eure Schritte noch anmelden. Es werden auch noch kleine und große Sponsoren gesucht. Eure Ideen sind herzlich willkommen.





Vor etwa einer Woche war Arno Strobel schon einmal in Hannover zum Charitywalk. Vielleicht ist er demnächst auch in deiner Nähe? Die Termine gibt es ebenfalls auf der Seite zu sehen. 







Nach all diesen wichtigen und spannenden Informationen hat Arno dann noch aus seinem Buch vorgelesen. Da ich das Hörbuch bereits gehört habe und auch noch die Stimme von Sascha Rotermund im Gedächtnis hatte, war ich hin- und hergerissen, wer denn nun eindrücklicher liest. Nun ja, mit ein bisschen Übung könnte Arno Strobel seine Geschichten sicher auch selbst einlesen. 

Du möchtest wissen, ob das Buch oder Hörbuch auch etwas für Dich ist? - Meine Rezension zum Hörbuch ist bereits erschienen. Sascha Rotermund hat seine Sache wirklich toll gemacht. Sehr gut gelesen. Das richtige Tempo, Zurückhaltung an den richtigen Stellen und Tempo, wo es in der Geschichte drauf ankommt. Als Hörer der Geschichte war ich manchmal etwas atemlos, obwohl ich ja selbst dabei "den Schnabel halte". 

Wenn Ihr mehr erfahren wollt, wie es den Protagonisten Bettina und Markus ergehen wird und wie deren Sharing-Unternehmen in ihrer Umgebung ankommt, schaut unbedingt rein. 

Und wenn Ihr nun Arno Strobel selbst einmal live erleben wollt, schaut unbedingt auf seiner Homepage vorbei, wann er in Eurer Nähe ist. Es lohnt sich. 

Vor allen Dingen die Fragen, die am Ende einer Lesung gestellt werden, sind für mich immer spannend. Auch wenn die eine oder andere Frage bereits zu einem früheren Zeitpunkt gestellt wurde: die Antworten variieren. Nicht, weil es vielleicht nicht stimmt oder Arno Strobel es sich anders überlegt hätte. Aus der Lebenssituation heraus ist die Gewichtung oft anders, so dass ein anderes Thema vordringlicher wird. Oder die Umstände ändern sich. 

Das ist für mich total spannend zu verfolgen, denn so lerne ich den Autor, den Mensch hinter den Geschichten, besser kennen. 

Und nun bin ich gespannt, was Ihr zu berichten habt. Erzählt mir von Euren Lesungserlebnissen! 

Herzlichst, Eure Connie

Lieblingsprotagonisten und ihre Geschichten im Toptenthursday

 

Habt Ihr Lieblingsprotagonisten, an die Ihr Euch gern erinnert und deren Geschichten Ihr auch ein zweites oder gar drittes Mal lesen wollt? 

Es gibt Charaktere, die lassen mich einfach nicht mehr los. 













Einer dieser Charaktere ist Turtle Alveston. Turtle Alveston heißt eigentlich Julia und wird von ihrem Vater liebevoll Krümel genannt. Sie ist 14 Jahre alt, kommt gut in der Natur zurecht - und ist der obsessiven Liebe ihres Vaters in der Einsamkeit der Wälder ausgeliefert. In der Schule findet sie keinen Anhang. Weder ihre Mitschüler noch der Unterrichtsstoff geben ihr Kraft und Stärke. Turtle ist aus sich selbst heraus stark und unbeugsam - und unendlich einsam. 

Der Schreibstil von Garbriel Tallent ist in der Geschichte Mein Ein und Alles so bildhaft, als könne ich Turtle bei der Hand nehmen und mit ihr durch die Natur streifen. 


Eine ebenso schwere Kindheit hat der wohl bekannteste Zauberer der Welt: Harry Potter. Die Welt, die J.K. Rowling erschaffen hat, birgt eine ganze Reihe an Lieblingscharakteren. Und unter uns: die drei Protagonisten Harry, Ron und Hermine sind abwechselnd mal zum auf die stille Treppe schicken und zum Knuddeln, oder? Mir gefällt vor allen Dingen, dass ich die Charaktere während ihrer Schulzeit in Hogwarts - der Schule für Hexerei und Zauberei - über begleiten kann. Ein ganz zauberhaftes Erlebnis.


Wenn ich an Magie denke, denke ich auch immer an Maggie aus der Tintentrilogie. Wären die Ereignisse nicht auch düster und schrecklich, so würde ich mir ihre Gabe, mich in die Buchwelt hineinlesen zu können, sehr gefallen. Cornelia Funke hat mit Tintenherz, Tintenblut und Tintentod eine großartige magische Welt erschaffen, die ich ganz besonders als Theaterstücke geliebt habe. 

Wenn Maggie laut liest, kann sie sich in die Geschichte hineinlesen. Doch es geschieht mitunter auch, dass Dinge oder Charaktere aus den Geschichten in unsere Welt gelangen. Manchmal bin ich mir nicht sicher, was unheimlicher oder schöner sein könnte.


Genauso faszinierend wie in fremde Welten zu gelangen, finde ich es, in der Zeit zu reisen. Da hat es mir vor allem der erste Band der Edelsteintrilogie von Kerstin Gier angetan: Rubinrot

Gwendolyn ist 16 Jahre alt, als sie herausfindet, dass sie in der Zeit reisen kann. Obwohl ihre Familie über die Fähigkeit an sich bescheid weiß, fällt sie bei dieser Tatsache sprichwörtlich aus allen Wolken. Gwendolyn ist sonst eine ganz normale 16jährige. Ein bischen schnippisch, ein bischen missgelaunt und manchmal schlauer als alle anderen. - Bis ihr irgendetwas auf die Füße fällt, von dem sie noch nie etwas gehört hat. Ich hatte jede Menge Spaß dabei, sie auf ihren Reisen zu begleiten und Rubinrot mag ich auch als Film besonders gern. 


Auf einer phantastischen Reise befindet sich auch Ruby aus Ruby: Gabe des Glücks, dem ersten Band der Glückschroniken von Katrina Lähn

Als Ruby keinen Ausweg mehr sieht, flieht sie von dem Planeten Giarnani auf die Erde. Dort angekommen baut sie sich ihr eigenes Leben auf, weit weg von ihrem königlichen Elternhaus und der Aussicht, mit dem fetten König Leon verheiratet zu werden. Denn diesem ist sie bereits als Kind versprochen worden. Als sie dennoch entdeckt und gegen ihren Willen entführt wird, versucht sie alles, um wieder zurück auf die Erde zu gelangen. Doch ihr Freund aus Kindheitstagen soll nun auf sie aufpassen und sie will ihn nicht gefährden. Lady Rubina - wie sie nun genannt wird - muss stark sein. Ob ihr eine wiederholte Flucht gelingen wird? 

Gerade lese ich den ersten Band noch einnmal. Denn am 10. Oktober 2021 erscheint bereits Band 3 der Glückschroniken. Bis dahin möchte ich wieder genaustens informiert sein. 


Eine weitere Ruby habe ich in der Geschichte um Ruby Blayke - Feuer & Asche von Kirsten Storm kennen und lieben gelernt. Ruby Blayke - Feuer & Asche ist der erste Band der Sphären-Chroniken und erzählt von der 13jährigen Ruby

Die Erde ist nach Genmanipulationen nicht mehr so, wie wir sie jetzt noch kennen. Umwelteinflüsse und Überbevölkerung machten Handlungen notwendig, die Politiker sich hätten verkneifen sollen. In all diesem Chaos wächst Ruby heran. Zunächst ist sie als Waise bei den Ordensfrauen untergebracht. Dort ist sie den Schikanen ihrer Mitschülerinnen und auch Ordensschwestern ausgesetzt. Doch verstecken kann sie sich mit ihrem roten Haarschopf nicht. Sie reift heran und versucht mit Zurückhaltung den Schikanen zu entgehen. Ruby ist ein wenig spröde, lässt sich nicht alles gefallen und hat ein goldenes Herz. Wer könnte sie nicht mögen? 


Etwas spröde und unbequem ist auch die Protagonistin aus Die Kinder von Nebra von Ulf Schiewe. Das Werk ist eines meiner Lieblingsbücher, denn Rana hat sich heimlich still und leise in mein Herz geschlichen. 

Die Geschichte spielt etwa 2000 Jahre vor Christi. Beim Lesen erlebe ich, wie die berühmte Himmelsscheibe von Nebra entsteht. Ulf Schiewe vermischt hier ein tatsächliches Fundstück mit fiktiver Geschichte und das gelingt ihm ganz wunderbar. 

Rana ist die Tochter von Herdis, der Priesterin von Destarte und von Utrik, einem Schmied. Rana soll die Nachfolge als Priesterin antreten. Während ihre Mutter Herdis noch versucht, sie dazu zu ermuntern, schmiedet Utrik ganz eigene Pläne - und die Himmelsscheibe von Nebra. Eine spannend erzählte Geschichte, die ich am liebsten genauso glauben möchte. 


Einen eigenen Kopf hat auch die 16jährige Luzia Windspiel. Zia, wie sie von allen genannt wird, hat vor elf Jahren ihren Zwillingsbruder verloren. Genau genommen, wurde er entführt. Aus dem im selben Zimmer stehenden Bettchen. Die Eltern waren an diesem Abend ausgegangen. Zia und ihre Großmutter konnten nichts tun, als zuzusehen, wie ein Monster mit rotglühenden Augen den Zwillingsbruder Lukas durchs Fenster entführt. 

Zia ist einfühlsam, lässt sich aber nicht beirren, wenn sie ein klares Ziel vor Augen hat. Und das hat sie: sie will ihren Bruder zurück haben. Oder zumindest wissen, was mit ihm geschehen ist. Und so macht sie sich auf die Suche nach Hinweisen nach Monstern mit rotglühenden Augen. Da kommen ihr die sagenhaften Buchschätze ihrer Großmutter wie gerufen. Gut, dass die alte Gartenlaube noch halbwegs steht, in der Zia neben den Büchern auch jede Menge hilfreiche Kräuter findet. In Sagenhaft - Vergessene Geschöpfe, dem ersten Band dieser zauberhaften Reihe, bin ich Zia das erste Mal begegnet. Vor einigen Tagen ist Band 5 erschienen und ich bin sehr gespannt, wie die Geschichte weiter geht. 


Ein junges Mädchen, das ihren eigenen Kopf hat und - so ziemlich - alleine lebt, ist eine weitere Protagonistin: Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf.

Ich liebe ihre wilde Art. Sie ist gewitzt, klug und übermütig und lässt sich die Butter nicht vom Brot nehmen. Vor allen Dingen Annika bekommt einen dicken Schub Selbstbewusstsein ab, den sie in ihrer Entwicklung für sich nutzen kann. Pippi Langstrumpf zeigt ganz deutlich, dass die Welt genauso richtig ist, wie sie ihr gefällt und nicht, wie andere sie haben wollen. Astrid Lindgren hat hier - dank ihrer Tochter - eine ganz wunderbare Figur entwickelt, die vielen Kindern auch heute noch große Freude bereitet.


Einen starken Willen benötigt auch die Protagonistin aus der Millenium-Reihe von Stieg Larsson. Verblendung, Verdammnis, Vergebung heißen die drei Bände aus seiner Feder um Liz Salander. Weiterführend erzhält hat die Geschichte dann David Lagercrantz mit Verschwörung, Verfolgung, Vernichtung

Lisbeth Salander. Der Name ist so zartklingend. Dabei hat Lisbeht es als freiberufliche Ermittlerin mit ausgezeichneten Hackerfähigkeiten faustdick hinter den Ohren. - Und das muss sie auch. Stieg Larsson ist einer der Autoren, die ich mehr als gern persönlich kennengelernt hätte. Nicht auszudenken, was Lisbeth alles erlebt hätte, wenn Stieg Larsson tatsächlich die angestrebten 10 Bände zu Ende hätte schreiben können. 


Hier endet auch schon mein heutiger #toptenthursday und ich hoffe, er hat dich gut unterhalten, dir Anregungen gegeben oder veranlasst dich dazu, mir deine Lieblingsprotagonisten vorzustellen. 

Und was mir dabei gerade auffällt, ist: es sind allesamt Protagonistinnen. - Wenn man bei Harry Potter Hermine Granger zählt. 

Wenn du mich nun fragst, ob ich auch einen Lieblingsprotagonisten habe, muss ich aber auch nicht lange überlegen: es ist Frances Ackerman jr. Die Stimme der Rache beispielsweise ist Band 2 der neuen Reihe um den Serienmörder Frances Ackerman jr., der nun selbst Jagd auf Serienmörder macht. Ethan Cross hat eine für mich außergewöhnliche Figur erschaffen und ich freue mich über jeden neuen Band, den der Verlag herausgibt. 


Wie steht es mit Euch? Habt Ihr einen Lieblingsprotagonisten oder eine Lieblingsprotagonistin?