Donnerstag, 2. März 2017

Mechtild Borrmann - Trümmerkind

Ich kenne so viele Menschen, die mir das neueste Buch von Mechtild Borrmann nahegelegt haben, dass ich mir eine Karte für ihre Lesung bei Leuenhagen & Paris zugelegt habe.

Das Buch trägt den Titel Trümmerkind und handelt unter anderem um das Überleben in den Nachkriegsjahren.

Lesung bei Leuenhagen & Paris in Hannover

Klappentext:
Steineklopfen, Altmetallsuchen, Schwarzhandel. Der 14-jährige Hanno Dietz kämpft mit seiner Familie im zerstörten Hamburg der Nachkriegsjahre ums Überleben. Viele Monate ist es bitterkalt, Deutschland erlebt den Jahrhundertwinter 1946/47. Eines Tages entdeckt Hanno in den Trümmern eine nackte Tote - und etwas abseits einen etwa dreijährigen Jungen. Der Kleine wächst bei den Dietzens auf. Monatelang spricht der Junge kein Wort. Und auch Hanno erzählt niemandem von seiner grauenhaften Entdeckung. Doch das Bild der toten Frau verfolgt ihn in seinen Träumen. Erst viele Jahre später wird das einstige Trümmerkind durch Zufall einem Verbrechen auf die Spur kommen, das auf fatale Weise mit der Geschichte seiner Familie verknüpft ist ... 

Mechtild Borrmann versteht es, die Dinge klar beim Namen zu nennen ohne etwas zu beschönigen und ohne etwas künstlich drastisch hervorheben zu müssen. Ganz natürlich erzählt sie über die Begebenheiten, so, als hätte sie das alles miterlebt.

Mechtild Borrmann ist 1960 in Köln geboren und in Kleve aufgewachsen. Sie hat vier Geschwister, zwei ihrer Brüder leben noch am Niederrhein, wo es sie gelegentlich auch wieder hinzieht. Momentan lebt Mechtild Borrmann in Bielefeld.

Begrüßung der Autorin Mechtild Borrmann - wie immer mit viel Witz und Charme

Mechtild Borrmann ist gelernte Erzieherin und war in der Bodelschwinghschen Stiftung tätig. Anschließend ging sie für eineinhalb Jahre nach Korsika, wo sie mit dem Schreiben begann. Nach ihrer Rückkehr lernte sie im Groß- und Einzelhandel und eröffnete ein Restaurant. Sie schrieb Krimis, wurde für Die andere Hälfte der Hoffnung für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert, erhielt für Wer das Schweigen bricht den Deutschen Krimi Preis und erhielt für den Geiger die Auszeichnung des renommierten französischen Publikumpreises Grand Prix des Lectrices der Zeitschrift Elle und gelangte schließlich im Hamburger Staatsarchiv an Informationen, die über vier Morde, die sogenannten Trümmermorde, berichteten. Im Januar/Februar 1947 gab es damals vier ermordete Menschen, die nicht identifiziert werden konnten. Auch Plakate mit Fotos der getöteten Menschen konnten keine Aufklärung herbeiführen. Mit dem Roman Trümmerkind will die Autorin diesen vier Personen eine Identität geben.

Die Autorin wurde freundlich darauf hingewiesen, dass sie ein sogenanntes "Schad-Buch" verfasst hat:
"Schad, dass es schon zu Ende ist"

Und heute beginnt ihre Lesereise in Hannover, um eben dieses Buch vorzustellen.
Erschienen ist Trümmerkind im Droemer Verlag unter ISBN 978-3-426-28137-6.

Mechtild Borrmann und Cornelia Fett
Lesung am 2. März 2017 - Leuenhagen & Paris






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