Auftaktveranstaltung zum 11. Braunschweiger Krimifestival, C1 Cinema Braunschweig |
Zu Gast war Charlotte Link. Diese stellte dort ihren neuen Kriminalroman Die Suche vor. Moderiert wurde die Lesung von Bärbel Schäfer. Bärbel Schäfer führte in ihrer charmanten und humorvollen Art durch den Abend und verband auch die Reaktionen des Publikums während der Lesung mit den Ausführungen von Charlotte Link. Auf diese Weise kam - trotz der Größe der Veranstaltung - eine beinahe familiäre Atmosphäre auf. Vor allem der Satz aus dem Buch: "...dann weckst du sie." sorgte im Publikum für Schmunzler und Gelächter. Wer eine pubertierende Tochter im Hause hat, scheint diese Samstagfrüh-Problematik zu kennen.
Cornelia Fett und Bärbel Schäfer, 11. Braunschweiger Krimifestival, C1 Cinema Braunschweig |
Charlotte Link stellt in Die Suche auf eine ureigenste Angst ab: Es ist immer schlimm, sagt sie, wenn dem eigenen Kind etwas zustößt. Doch, lass es lieber ein Unfall sein, als dass dein Kind fort ist und du nicht erfährst, wo dein Kind ist und wie es ihm geht. Oder ob es noch am Leben ist. Diese Ungewissheit, was mit deinem Kind geschieht, wenn es nicht da ist, ist für Charlotte Link die größte Angst. Dabei ist diese Angst nicht ständig präsent. Doch von Zeit zu Zeit, wenn ihre Tochter aus dem Haus ist, kommen eben solche Gedanken.
Charlotte Link wollte nie eine Serie schreiben. Stets entwickelte sie neue Charaktere. Doch der Charakter von Kate Linville lässt sie nicht los. Somit ist Die Suche ein neuer Fall für Kate Linville. Und eines weiß Charlotte Link bereits jetzt: sie ist noch nicht fertig mit ihr. Wir können uns also bereits heute auf einen neuen Fall mit Kate Linville freuen. Wann es allerdings soweit sein wird, ist noch nicht abzusehen. Doch Kate Linville geht nun sozusagen in Serie.
Cornelia Fett und Charlotte Link, 11. Braunschweiger Krimifestival, C1 Cinema Braunschweig |
Kate Linville kennen wir bereits aus den Romanen Die Betrogene und Der Beobachter.
Doch, wie ist Charlotte Link eigentlich so berühmt geworden? Wie gelang ihr der Durchbruch? - Bärbel Schäfer rief Frauen namens Doris aus. Eine Doris soll anwesend sein, die seinerzeit dafür gesorgt hatte, dass Charlotte Links erstes Buch herausgegeben werden sollte.
Charlotte Link war damals 19 und hatte ihr 800 Seiten starkes Manuskript einfach an zwei große Verlage geschickt. Bei der Auswahl der Verlage, schaute sie einfach in ihr eigenes Bücherregal und zählte, wie viele Bücher sie von den verschiedenen Verlagen hatte. Dabei lagen der Rowohlt und der Heyne Verlag vorn. Doris Brohn vom Rowohlt-Verlag hatte dieses Manuskript gelesen und zum Verleger gesagt: das machen wir! Und dann - nach gnadenloser Überarbeitung durch Doris Brohn und Charlotte Link - erschien ihr erster Roman.
Es ist schon grandios, wenn dein "Entdecker" Jahre später bei einer deiner Lesungen anwesend ist. Jedenfalls empfinde ich es so. Wer weiß, welchen Weg Charlotte Link sonst gegangen wäre? Vielleicht hätte sie tatsächlich weiter Jura studiert und wäre Anwältin geworden.
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