Freitag, 30. August 2019

Washington Black - Esi Edugyan


Washington Black
Roman
Eichborn Verlag
Autorin: Esi Edugyan
ISBN 978-3-8479-0665-0
510 Seiten
erscheint am 30. August 2019




Inhalt und Personen


Washington Black handelt von einem 11jährigen Jungen namens George Washington "Wash" Black. Bereits in Sklavenhaltung geboren, wird er von einer Sklavin namens Big Kit beschützt, die ihn mit immer widersprüchlichen Aussagen durch die ersten Jahre begleitet.
1830 stirbt der Plantagenbesitzer und sein Neffe Erasmus Wilde übernimmt als neuer Master die Plantage auf Barbados. Seitdem sind tätliche Übergriffe auf die Sklaven an der Tagesordnung. Als Überleben und dabei unversehrt zu bleiben aussichtslos erscheint und auch eine Flucht unmöglich ist, beginnen die Sklaven sich selbst das Leben zu nehmen, in der Hoffnung, frei und in der Heimat wiedergeboren zu werden.


Zu dieser Zeit trifft Erasmus jüngerer Bruder Christopher "Titch" Wilde auf der Plantage ein. Titch hält nichts von Sklaverei. Für ihn sind alle Menschen gleichwertig und gleichberechtigt. Er wird auf den 11jährigen Wash aufmerksam und bittet seinen Bruder, ihm den Jungen für seine wissenschaftlichen Studien als Assistent zur Verfügung zu stellen. Titch arbeitet gerade daran, einen Wolkenkutter erstmals in die Luft zu bringen.

Mit diesem Wolkenkutter machen sich Titch und Wash auf zu einer Reise in die Freiheit.
Und so beginnt für Wash eine Reise in eine nie auch nur zuvor erahnte Welt voller neuer Eindrücke.

"Und so starben wir also nicht. Der kräftige Mann mit der Axt stellte sich als der Schiffskapitän heraus, ein in Deutschland geborener, zufällig zum Engländer gewordener Seefahrer namens Benedikt Kinast." - Seite 171



Meine Meinung


Esi Edugyan schreibt, was manche nur in Bildern auszudrücken vermögen. Sie findet Worte, die mit einer Liebe zum Detail angefüllt sind, dass das Geschehen vor meinem geistigen Auge zum Leben erwacht. Ich genieße die Beschreibungen und werde Teil dieser Geschichte. Während sich die Charaktere unterhalten, streiten, diskutieren und sich erklären, fühlt es sich fast so an, als könnte ich das Geschehen greifen.

Das Buch ist in vier Abschnitte unterteilt und handelt von den verschiedenen Lebensabschnitten des jungen Wash. Dadurch sind die 510 Seiten sehr angenehm zu lesen. Jedes dieser Abschnitte ist zusätzlich in Kapitel unterteilt, die in der Länge variieren.

Während des Lesens beschäftige ich mich immer mehr mit den Aussagen von Wash, die durch eine Vielzahl von geschilderten Wahrnehmungen unterstrichen werden. Da ist die Stimme, sein Schweigen, seine Blicke. Die Verbundenheit, die er sucht, wird beim Lesen spürbar.

Wie fühlt man sich, wenn man plötzlich zu niemanden gehört und zuvor in Besitz von jemanden aufwächst? Das ist die Frage, die sich mir immer wieder stellt.

In Washington Black geht es um Freiheit. Körperliche Freiheit.
Und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten der persönlichen Freiheiten.

Dieses Abenteuer, zu Überleben und in Freiheit zu gelangen, konnte ich an der Seite von Wash erleben. Ein zutiefst berührender Roman.


Fazit


Ein zutiefst berührender Roman. Washington Black ist für alle, die mit Wash das Abenteuer zu Überleben, die Gefahren der Freiheit und das Leben bestehen wollen.





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