Belladonna
Harper Collins bei Lübbe Audio
Autorin: Karin Slaughter
ISBN 978-3-96108-109-7
gelesen von Nina Petri
ungekürzt auf 2 MP3-CDs
763 Minuten - 160 Tracks
Mit Belladonna gelang Karin Slaughter vor fast zwanzig Jahren der Durchbruch als Autorin im Thriller-Genre. Es ist der erste Roman, der von ihr veröffentlicht wurde.
Nun gibt es eine Neuauflage des Thrillers. Das Original erschien 2001 unter dem Titel Blindsighted und wurde 2003 in Deutschland unter dem Titel Belladonna herausgegeben.
Neu eingelesen wurde das Buch im Hörbuchformat von Nina Petri. Mir gefiel besonders an diesem Hörbuch, dass Nina Petri das Buch tatsächlich vorgelesen hat und nicht einem Hörspiel gleich inszeniert hat. Belladonna kommt ganz ohne fremde Interpretation aus und ist von Karin Slaughter mit einer unvergleichlichen Spannung geschrieben.
Unvergleichlich ist auch die Brutalität und die Klarheit, mit der die Szenen beschrieben werden. Die Angst der Menschen, die Emotionen der Charaktere und deren überlagertes Handeln, das manches Mal im krassen Gegensatz zu den Gefühlen steht. Dennoch bleiben die Charaktere authentisch und haben einen hohen Wiedererkennungswert.
Karin Slaughter nutzt die Worte in ihrem klaren Schreibstil gnadenlos und brutal. Selbst bei den Szenen während der Autopsie hatte ich das Gefühl, neben der Protagonistin zu stehen und zu sehen, was sie sieht
"Die Gedärme lagen schlaff in ihren Händen, wie nasse Nudeln, als sie sie aus der Bauchhöhle hob." - Kapitel 17, Track 104
oder wie es sich für sie anfühlen mag
"Eine Leiche zu öffnen war wie ein Buch aufzuschlagen." - Kapitel 17, Track 101
Und auch bezüglich der Tat, der Vergewaltigung, des Gewaltaktes, nimmt Karin Slaughter kein Blatt vor den Mund. Manches Mal habe ich die Augen geschlossen, während die Worte auf mich einwirkten. Doch auch das konnte das Geschehen nicht vor mir verborgen halten. Nina Petri las weiter und ich erfuhr, was dem Opfer widerfahren sein musste.
Die Spannung erfährt einige Lockerungen während ich die Charaktere besser kennenlerne, zieht kurz darauf aber gleich wieder an und steigert sich zum Schluss immens, als ich dem Täter auf die Spur komme. Mit einem überraschenden und nachvollziehbaren Ende lässt mich Karin Slaughter nachdenklich und ob der Brutalität fassungslos zurück.
Dabei fing die Geschichte recht beschaulich an.
Ich lerne anfangs die Schwestern Sara und Tessa kennen. Tessa ist Klempnerin und geht ihrem Vater zur Hand. Auf dem Lieferwagen steht Linton & Töchter. Doch Sara hatte andere Pläne. Sie hat Medizin studiert und arbeitet als Kinderärztin und Gerichtsmedizinerin. Als Coroner trifft sie auch immer wieder auf ihren Exmann Jeffrey Tolliver, den Polizeichef in dem beschaulichen Ort Heartsdale.
Es klingt zunächst für mich, als könne es gar nichts Schlimmeres in dem Örtchen geben, als nicht in die Fußstapfen des Vaters zu treten und geschieden zu sein.
Bei dem Treffen der Schwestern im Diner findet Sara die Collegeprofessorin Sibyl Adams schwer verletzt auf der Damentoilette. Sie versucht alles um ihr Leben zu retten, scheitert letztendlich aber. Mit den Worten "Ich brauche Dich" ruft sie ihren Exmann Jeffrey zum Tatort.
Fazit
Dieser Thriller ist für alle, die mit einem unbeschönigten und sehr bildlich beschriebenen Tathergang und dessen Folgen umgehen können. Ein Thriller, den ich nicht aus der Hand legen konnte und der mich auch Tage später noch beschäftigt.
Hallo :)
AntwortenLöschenIch hab das Hörbuch auch gehört und kann sehr gut verstehen, dass du sagst, man konnte sich den Schrecken nicht entziehen. Es war schon ziemlich blutig und heftig zwischendurch. Da waren die Pausen, die man bekommt hat, um die Charaktere besser kennen zu lernen, schon ganz gut.
Lg Dana
Mir ging es da ganz genauso. Die Pausen habe ich dringend benötigt, um auch mal zu Atem zu kommen. Schön, dass Dir das Hörbuch ebenso gefallen hat.
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