Sonntag, 18. Mai 2025

Die Lektorin - Ich schreibe dein Ende - T.J. Hammann

 

Die Lektorin - Ich schreibe dein Ende
Thriller
Verlag: beThrilled - Bastei Lübbe
Autor: T.J. Hammann
219 Seiten
ISBN 978-3-7517-7551-9




Die Lektorin - Ich schreibe dein Ende erzählt die Geschichte von Lilli Ziegler. Lilli Ziegler ist Lektorin, geschieden und hat zwei Kinder, die - wie man so schön sagt - aus dem Gröbsten raus sind. Ihr Sohn Theo wohnt derzeit in einem Studentenwohnheim mit seiner Freundin Eva und ihre Tochter Emma befindet sich gerade in ihrem gemeinsamen Zuhause, als ihr ein neues Manuskript zugespielt wird, das sie sich unbedingt gleich ansehen soll. Beim Lesen der ersten Zeilen wird Lilli blass, als sie feststellen muss, dass der Täter in dem Manuskript als Setting ihr eigenes Haus ausgewählt hat. 




Von diesem Moment an lerne ich Lilli Ziegler, ihre Familie und ihren engsten Freundeskreis kennen. Währenddessen nimmt der Verlauf der Geschichte immer mehr Fahrt auf. Wenn Lilli nicht entsprechend den Manuskriptseiten, die ihr immer mal wieder zugespielt werden, handelt, soll jemand das Leben verlieren. Es liegt an ihr, wer es sein wird: ihr Ex-Mann Daniel, ihr Sohn Theo oder ihre Tochter Emma. Lilli setzt alles daran, den Täter zu enttarnen und gleichzeitig ihre Familie zu schützen. Dabei stört es sie immer weniger, selbst in ihren Handlungen straffällig zu werden, Menschen zu belügen und damit auch immer weniger glaubwürdig zu werden. 

Ich kann nur jeden warnen, der das Buch zur Hand nimmt: wahrscheinlich passiert euch dasselbe wie mir und ihr wollt das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, um schnellstmöglich zu erfahren, wer am Ende der Täter oder die Täterin ist. 

Der Schreibstil ist flüssig und selbst ein paar Ungereimtheiten im Geschehen stören mich dabei herzlich wenig, weil die Geschichte einfach spannend geschrieben ist und die Fehler durch ein Lektorat schnell ausgemerzt sein dürften. Wahrscheinlich fallen sie sogar beim Lesen nicht unbedingt auf.

Ich danke Tim Jonathan Hammann für sein Erstlingswerk im Genre Thriller und wünsche allen Leserinnen und Lesern gute Unterhaltung mit seinem Debüt Die Lektorin - Ich schreibe dein Ende.


Fazit

Die Lektorin - Ich schreibe dein Ende liest sich schnell weg, ist spannend geschrieben und führt mich als Leserin bei den Ermittlungen immer mal wieder auf eine andere Fährte. Wer kurzweilige, spannende  und schnell weg zu lesende Thriller mag, wird Die Lektorin - Ich schreibe dein Ende lieben.



Montag, 20. Januar 2025

Altern - Elke Heidenreich

 

Altern
Belletristik
Hörbuch
erschienen bei tacheles! / ROOF Music
Autorin: Elke Heidenreich
Sprecherin: Elke Heidenreich
ungekürzte Lesung
Laufzeit 2 Stunden 49 Minuten
ISBN 978-3-864848407
erschienen am 28. August 2024 




Altern ist der Titel des neuen Romans von Elke Heidenreich. Ich war sehr gespannt, was Elke zu berichten weiß, welche Erfahrungen sie gemacht hat und welche bekannten Persönlichkeiten sie zu dem Thema nennen mag. 


Alle wollen alt werden, niemand will es sein. Ist das nicht absurd?
 



Ich muss lachen, als Elke diese Behauptung aufstellt und zugleich rhetorisch in Frage stellt. Ja, es ist absurd. Ich bin zwar mit  meinen etwas über fünfzig noch verhältnismäßig jung, aber der Alterungsprozess stellt sich spürbar ein. Dieses bequemer werden in der körperlichen Behändigkeit und gleichzeitig unbequemer werden, wenn es um die eigenen Belange geht. 

Überhaupt ist Altern sehr kurzweilig und humorvoll geschrieben und die persönlichen Erfahrungen von Elke Heidenreich sind mit klugen Zitaten angereichert. Wie zum Beispiel von Natalia Ginzburg (14.07.1916 - 07.10.1991) italienische Romanschriftstellerin, Die Frauen, Erzählung von 1971:

Das Erste, was bei den Frauen alt wird, ist der Hals. Eines Tages sehen sie im Spiegel ihren Hals voller Falten. "Wie ist das bloß passiert?" sagen sie und meinen "Wieso ist das bloß mir passiert?" Mir, die ich (doch) von meiner Natur her und für immer jung war?" [..] 

Ich habe dann gleich mal in den Spiegel geguckt: es sind momentan kaum Spuren sichtbar, also scheint das Alter erst später zu kommen. Auf jeden Fall bin ich sehr angetan von dem Mix aus Elkes sportiver, ehrlicher Erzählung und den Gedanken anderer Schriftstellerinnen und Schriftsteller, wenn es um das Thema Altern im Leben geht.

Ein Buch, bei dem ich immer wieder reflektiere, was ich selbst schon erfahren durfte und musste und die Gelegenheit, mich in Gelassenheit zu üben, wenn es im Leben mal nicht ganz so wie am Schnürchen läuft, wie ich mir das wünsche. Immer auch mit dem Blick darauf, dankbar zu sein, weil ich doch allein durch meine Herkunft und Lebenssituation schon so viel gut habe.


Fazit

Altern ist für alle, die sich trauen, ans Altern zu denken und für alle, die mit Spannung und Wohlwollen auf die Erfahrung anderer blicken wollen. 




Freitag, 17. Januar 2025

Irgendwann werden wir uns alles erzählen - Das Kinoereignis nach der Romanvorlage von Daniela Krien

 

Irgendwann werden wir uns alles erzählen


Nach der Romanvorlage von Daniela Krien, erschienen im Diogenes Verlag.






Emily Atef hat sich in die Geschichte verliebt und gemeinsam mit Daniela Krien eine gesellschaftsfähige Filmvorlage erarbeitet.
Entstanden ist ein Film, der nah an dem Roman ist und vom unbezähmbaren Verlangen zweier Menschen erzählt.





Die Geschichte schöpft ihre Kraft aus dem inneren Verlangen der Protagonisten und katapultiert die Emotionen direkt in den Zuschauerraum. Ich kann gar nicht anders als fasziniert dem Geschehen zu folgen.




Henner
- Felix Kramer -

Foto: Peter Hartwig 









Maria
- Marlene Burow - 

Foto: Peter Hartwig






Es ist 1990, Deutschland befindet sich im Umbruch und die Menschen müssen diesem Umbruch folgen.

Und manchmal wird dieser Umbruch im Inneren auf Pause gestellt. So, wie die äußeren Umstände einen dazu zwingen, so zu handeln, wie es die Gesellschaft verlangt.

Mit einer nicht aufzuhaltenden, an Gewalt grenzenden Kraft, verliebt sich Maria in den mehr als doppelt so alten Henner. Weder eine Beziehung noch die wachsamen Augen der Familie können dem Begehren Einhalt gewähren. Eine Liebesgeschichte, die von Anfang an unmöglich scheint.




Die filmische Umsetzung hat mir sehr gefallen. Das ausdrucksstarke Auftreten von Marlene Burow als Maria hat mich jede Bewegung, jedes Wort verfolgen lassen und mich in ihren Bann gezogen. Die Regisseurin hat einen Blick fürs Detail und setzt das gekonnt in Szene.




Besonders gefallen hat mir die Farbwahl der Filmaufnahme. Sie hat mich direkt in dieses 1990, dieses früher, versetzt.

Grandios fand ich vor allem die Wirkung der Charaktere und ihrer Handlungen. Die Szenen wirkten allesamt glaubhaft, sie wirkten echt. Die Liebe und das Verlangen zwischen Henner und Maria habe ich gesehen. Das Verlangen lag spürbar im Saal des Kinos.





Das Communityevent wurde von @pandorafilmverleih veranstaltet und ich bin dankbar, für diesen tollen Vorabeinblick auf den Film und den wertvollen Austausch mit Lena Kettner @kulturfluesterin und all den ersten Meinungen zum Film der anwesenden Buchblogger.

Der Film ist nun in den deutschen Kinos und wartet darauf, von Euch entdeckt zu werden.