Noch vor der Leipziger Buchmesse ist
Kai Meyer in Hannovers Buchhandlung
Hugendubel zu Gast. Dort stellt er seinen neuen Roman
Die Krone der Sterne vor.
|
Kai Meyer bei Hugendubel in Hannover
Ⓒ Cornelia Fett
|
Bereits seit Jugendtagen ist er weltraumbegeistert und wollte "schon immer mal" eine Weltraum-Geschichte schreiben. Nur ein Science Fiction Roman sollte es nicht werden, sondern eher eine Geschichte im Rahmen von Space Fantasy.
Der
Fischer Verlag hält dafür seit Neuestem den Verlag
TOR bereit. Dort erscheinen Werke der phantastischen Literatur in den Genres Fantasy und Science Fiction.
Das Buch
Die Krone der Sterne ist
Kai Meyers Herzensprojekt und quasi ein Roadmovie durchs Weltall.
Wenn
Kai Meyer schreibt, sind für ihn die Figuren das Beste an dem Gesamtwerk. Er kennt sie in- und auswendig.
Mit
Die Krone der Sterne - seinem Erstlingswerk in diesem Bereich - wollte er erst einmal schauen, ob solch eine Space-Opera etwas ist, was auch ein Publikum begeistert. Und so hatte er sich zunächst auf einen Roman festgelegt, mit der Option, auch auf eine Trilogie aufzuarbeiten.
Was soll ich sagen? Teil 2 und 3 sind bereits geplant. Wir können uns also auf eine Fortsetzung freuen!
Jedes dieser Bücher wird allerdings eine in sich geschlossene Geschichte enthalten.
Die Seiten der Welt liegen
Kai Meyer ebenso am Herzen. Ist es doch eine Geschichte, die sich um Bücher dreht. Und es ist schwer für einen Autoren Bücher nicht zu mögen.
Im Moment arbeitet
Kai Meyer an Teil 3 - dem letzten Teil der Trilogie. Was er bereits heute verrät: Es wird eine Vorgeschichte geben. An dieser arbeitet er auch bereits. Es wird ein Zweiteiler: im Oktober diesen Jahres wird Teil 1 der Vorgeschichte zu
Die Seiten der Welt erscheinen und ein Jahr darauf der zweite Teil.
Für einige seiner Werke gab es bereits Anfragen für Filmrechte. Leider scheiterte es oft bereits an den Kosten für die Umsetzung der Projekte.
Einzig
Das Gelübde wurde bisher verfilmt. Und das, so wie
Kai Meyer meint, in einer sehr guten Umsetzung.
Für die
Arkadien-Reihe läuft im Moment bei einer amerikanischen Filmproduktion die Vorarbeit. Ob es mit der Umsetzung letztendlich klappt, ist allerdings noch nicht raus.
Mit
Die Alchimistin hatte
Kai Meyer 1998 seinen Durchbruch: sein erster Roman, der groß rausgekommen ist. Es folgten Teil 2
Die Unsterbliche und Teil 3
Die Gebannte. Es handelt sich hier um eine Familiengeschichte. Auch diese sollte verfilmt werden. Leider scheiterte auch dieses Projekt an den Kosten.
Dafür wurde
Die Alchimistin sehr aufwändig als Hörspiel verarbeitet. Ein Hörbuch gibt es ebenfalls.
Das Besondere an Hörspielen - vor allen Dingen bei WDR-Produktionen - ist, dass das Einspielen fast einem Theaterstück gleicht. Die Wellenläufer beispielsweise: da tobten die Sprecher mit gezückten Säbeln vor den sechs Mikrofonen, um den entsprechenden Sound für die 5.1 Produktion zu erzeugen.
Es gibt tatsächlich Werke von
Kai Meyer, die nicht als Buch erschienen sind. Dies sind die Vorgeschichten zu
Die Wellenläufer und zu
Merle. Für diese beiden Geschichten hat
Kai Meyer ausschließlich die Hörspielbücher geschrieben.
Wenn
Kai Meyer ein Buch schreibt, so beginnt er mit einem 40-50 seitigem Exposé. In diesem exakten Konzept des Buches ist bereits alles enthalten, was die Geschichte ausmacht. Erst dann folgt die Umsetzung als Buch. Während er das alles erarbeitet, macht er sich bereits Notizen für den zweiten und dritten Band, wenn es sich um eine Trilogie handelt. Eine exakte Planung von Teil 1 bis hin zu Teil 3 gibt es allerdings nicht.
Kai Meyer ist durch und durch Schriftsteller. Die Ideen fliegen ihm nur so zu, er kann gar nicht anders, als sich Notizen zu machen, zu recherchieren und sich wieder Notizen zu machen. Er entscheidet auch nicht groß beim Schreiben ob es nun ein Jugendbuch, ein Kinderbuch oder ein Erwachsenenbuch werden wird. Er möchte eine spannende, unterhaltsame Geschichte erzählen. Punkt.
Kai Meyer hat auch nicht entschieden, dass
Sturmkönige bei der Jugendliteratur seinen Aufbau finden wird. Und trotzdem gelang es genau dorthin. Und dass trotz einiger Szenen im Buch, die nicht unbedingt als Jugendliteratur durchgehen... Auch, wenn das tatsächliche Leben oftmals das Gegenteil beweist.
Kai Meyer recherchiert auch sehr viel für seine Bücher. Für
Arkadien hat er zahlreiche Interviews über Vergewaltigung und Abtreibung gesehen sowie etliches über die Mafia in Sizilien gelesen. Das Thema Tod ist in
Arkadien ständig präsent.
Fragt man
Kai Meyer, welche seiner Bücher ihm am liebsten sind, so antwortet er spontan:
Asche und Phönix,
Phantasmen und
Arkadien.
Aber auch
Die Seiten der Welt seien ihm sehr lieb, eben weil es um Bücher geht.
Die
Wellenläufer Trilogie ist auf jeden Fall bei den Fans sehr beliebt.
- Wer weiß, vielleicht gibt es ja mal eine Fortsetzung ....
Angst jedenfalls vor Ideenlosigkeit hat der Autor nicht. Er hat noch zahlreiche Notizbücher voller Ideen, in die er seit Jahren schon nicht mehr hineingesehen hat.
Viele Ideen kommen
Kai Meyer allein durch Recherche-Arbeiten.
Und auch, wenn der Autor nicht gerade am Recherchieren oder Schreiben neuer Werke ist, gibt es immer noch andere Dinge zu erledigen. Wie beispielsweise die Überarbeitung seiner Werke
Die Alchimistin Teil 1 und 2. Diese hatte er einer sprachlichen Überarbeitung unterzogen. Schließlich entstand Teil 3 erst 15 Jahre später. Dass ihn die Überarbeitung schließlich zwei Monate kosten sollte, hatte er nicht bedacht. Er hatte angenommen, dass er damit schneller vorankommen würde.
Wenn
Kai Meyer an einem Buch arbeitet, so legt er sehr viel Wert darauf, täglich 10 Manuskriptseiten zu schreiben und das an fünf Tagen die Woche, nämlich von Montag bis Freitag.
|
Kai Meyer beim Signieren
Ⓒ Cornelia Fett
|
Er arbeitet auch stets zu Hause, denn nur dort kann er wirklich Schreiben, und immer nur an einem Buch und nicht parallel an einem zweiten.
Eine Ausnahme gibt es aber dennoch: Während der Arbeiten an dem Buch
Phantasmen fiel ihm eine Szene aus
Die Seiten der Welt ein. Eben diese, in der die Angst des Bruders vor Clowns geschildert wird. Aber das ist wirklich eine Ausnahme!
Für das Buch
Die Krone der Sterne hat
Kai Meyer sich vom Verlag gewünscht, dass eingangs ein illustrierter Vorspann eingearbeitet wird. Zeichnungen innerhalb eines Buches reissen den Leser nur aus seiner Geschichte. Aber eingangs entführen sie ihn bereits in das Buch.
Solch einen illustrierten Vorspann kennt der Autor von der
Hobbit Presse aus
Der Herr der Ringe. Diese Illustrationen wurden seinerzeit von
Heinz Edelmann erstellt. Dieser hatte vor Jahren bereits das Design zu dem Musikvideo
Yellow Submarine erarbeitet.
Als Illustratoren hat sich
Kai Meyer für
Die Krone der Sterne Jens Maria Weber ausgeguckt. Dieser hatte bereits die Illustration für die Online-Aktion von
Die Seiten der Welt übernommen.
Kai Meyer nahm sich während dieser Lesung viel Zeit für uns Leser und beantwortete gerne alle Fragen. Gelesen hat er aus
Die Krone der Sterne zwei Kapitel und stellte damit zwei Figuren aus seinem neuesten Roman vor.
Anschließend erfüllte er noch Signaturwünsche und stand auch im persönlichen Gespräch noch Rede und Antwort.
|
Kai Meyer und Cornelia Fett
Ⓒ Cornelia Fett
|
Vielen Dank für diesen tollen Abend!