Wer kennt es? Du greifst zum Buch, doch die Geschichte reisst dich nicht mit. Sonst bist du es gewohnt, dass du das Buch aufschlägst und dich entspannt auf das Geschehen einlassen kannst. Doch jetzt: Pustekuchen! Dir fehlt die Ruhe, die Konzentration und alles um dich herum lenkt dich vom Lesen ab.
Lass dich davon nicht beeindrucken: dir geht es nicht alleine so.
Ein Erfahrungsbericht
Mir ist es ganz ähnlich ergangen. Vor einigen Jahren war sie da, eine Leseblockade par excellence. Ausgelöst durch einen Verlust hatte ich keine Ruhe mehr mich in eine Geschichte zu flüchten. Dabei hatte ich mir nichts sehnlicher gewünscht, als in ein Buch abzutauchen und zwischen den Buchseiten zu verschwinden. So wie Maggie in die Tintenwelt. Bitte nicht ganz so gefährlich, aber doch so komplett: mit Haut und Haar.
Egal, welches Buch ich zur Hand genommen hatte: es funktionierte nicht. Nach wenigen Sätzen musste ich das Buch zur Seite legen. Es war wie verhext! - Und apropos verhext: ich hab dann zu meiner Lieblingsreihe gegriffen, die ich auch schon im reread am Wickel hatte, als der Verlust noch nicht eingetreten war aber bevor stand: Harry Potter. Das funktionierte ganz wunderbar.
Mein zauberhaftes Bücherregal und Dobby |
Doch das Lesevergnügen war irgendwann beendet. Also fragte ich Freunde nach ihren Lieblingsbüchern und schaute mich gleichzeitig nach neuen Leseherausforderungen, sprich neuen Büchern, um. Gleichzeitig suchte ich nach Lesefreunden, über die ich mich über das gelesene Buch austauschen konnte. Auf der Seite von Lovelybooks wurde ich fündig. Neue Inspirationen, aber leider nicht so den Kontakt zu anderen Lesenden, wie ich es mir erhofft hatte. Als Neuling in Leserunden aufgenommen zu werden, war auch eher schwierig.
Und dann fand ich die neue Reihe, die mich ins Lesen zurückbrachte: Die Millenium Trilogie von Stieg Larsson. Ich war begeistert von der Geschichte, fasziniert von dem Schreibstil und der Kunst mich als Leser zu fesseln. Und ich wollte diesen Mann, der es auf diese mir bis dahin unbekannte Art und Weise schaffte mich ins Geschehen zu entführen, unbedingt treffen.
Also bemühte ich das Internet um Informationen zu Lesereisen von Stieg Larsson. Und wieder fühlte es sich an, wie ein Verlust: Stieg Larsson war bereits tot. Gestorben an den Folgen eines Herzinfarkts.
Das sollte mich nun aber von meiner Leseleidenschaft nicht mehr abbringen. Ich hatte es schließlich endlich geschafft wieder ins Lesen zurückzukommen.
Und so begann ich schließlich Lesungen zu besuchen und noch mehr Bücher zu lesen.
Lesung in der Apostelkirche, Hannover auf Einladung von Leuenhagen & Paris |
Diese drei Dinge haben mir geholfen meine Leseblockade zu überwinden:
1. Lese ein Lieblingsbuch
2. Lass dir von Freunden ein Lieblingsbuch ans Herz legen
3. Besuche eine Lesung und lass dich vom Autor und anderen Lesern mitreissen
Du bist schon super vernetzt und hast gute Lesefreunde?
Such dir einen Lesebuddy und lese im #buddyread
Wie genau ein Buddyread funktioniert, erfährst du bei Mo und die Macht der Buchstaben
Und nun zu dir:
Hat es dich selbst schon einmal erwischt?
Wie gehst du mit einer Leseblockade oder einer Leseflaute um?
Bonus
Du möchtest jetzt gleich Inspirationen? Dann schau dir meinen Beitrag zu meinen Lieblingsprotagonisten an.
Auf der Seite von Linda liest findest du weitere wertvolle Tipps, wie du zum Lesen zurückfinden kannst.
Guten Morgen :)
AntwortenLöschenMich hat es zum Glück bisher noch nicht so schlimm erwischt, dass es gar nicht mehr ging mit dem Lesen. Es gibt aber auch mal Phasen, in denen ich nicht so die Ruhe habe, weil mich andere Dinge mehr beschäftigen und ich dann zu kribbelig bin, um mich darauf zu konzentrieren. Als richtige Leseblockade empfinde ich das dann aber nicht, oft dauert das auch nicht so lange. Und manchmal sind eben auch einfach andere Dinge gerade wichtiger, als ein Buch. Ich verstehe aber, dass man das als "Fluchtmöglichkeit" zwischendurch braucht, besonders wenn man mal rausmuss aus der emotionalen Last.
Ich hab allerdings auch erst vor etwas über 10 Jahren so richtig intensiv mit dem Lesen begonnen, davor interesssierten mich Bücher kaum, da habe ich vielleicht 1-2 im Jahr gelesen ;) Vielleicht habe ich da einfach erst mal noch Nachholbedarf :D
Ich finde es aber interssant zu sehen, was dir geholfen hat. :) Dem einen oder anderen wird das bestimmt auch eine Hilfestellung sein.
Ich habe ein paar "Lesefreunde" mit denen ich auch mehr oder weniger regelmäßig gemeinsam Bücher lese, das ist schon ziemlich cool und man ist eben in der Zeitplanung dann auch viel freier, als in offiziellen Leserunden.
Liebe Grüße
Dana
Liebe Dana,
Löschenhab ganz herzlichen Dank für deine Zeilen.
Ich musste laut lachen, als ich gelesen habe, dass du sicher noch Nachholbedarf hast. Ein wunderbarer Gedanke.
Mir geht es bei den kleinen Lesefreunde-Leserunden auch so. Es ist herrlich entspannt. Wir lesen jeden Tag einige Seiten (im Schnitt 20-50 Seiten) und wenn wir mal einen Tag aussetzen, weil eine von uns etwas anderes vor hat oder einfach nicht dazu kommt, tauschen wir uns am nächsten Tag darüber aus. Das gefällt mir richtig gut.
Welches Buch hast du in deiner letzten kleinen Leserunde gelesen? Bei mir ist es das reread von Harry Potter und der Feuerkelch.
Ganz liebe Grüße
Connie